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Der Taubenhof
Dúvugarðar in Saksun e
Die Rauchstube (roykstovan) ist der ältes-
te Raum des Hauses, er stammt in seiner
heutigen Form aus dem Jahr 1820. Der Fuß-
boden des roykstovan besteht aus Lehm.
Durch eine Luke im Dach gelangt das Son-
nenlicht in den sonst fensterlosen Raum,
gleichzeitig zieht dadurch auch der Rauch
von der Feuerstelle ab. Ursprünglich war dies
der einzige beheizbare Raum des Hauses.
Mehrere Generationen wohnten hier zusam-
men, arbeiteten und schliefen. Hier wurde
gekocht und gegessen. In den Alkoven
schliefen früher die Knechte und Mägde. Im
Stall war Platz für sechs Kühe und ein Kalb.
Mehrere Höfe „teilten“ sich einen Stier.
Um die Jahrhundertwende wurde der
glasstovan, die bäuerliche „gute Stube“, an-
gebaut. Hier schliefen der Bauer und die
Bäuerin. Mit einem kleinen gusseisernen
Ofen, in den man die Glut aus der Feuerstelle
des roykstovan hineinlegte, konnte die Stube
ein wenig beheizt werden. Außer zum Schla-
fen wurde sie nur an Sonn- und Feiertagen
genutzt oder wenn Gäste zu Besuch kamen.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf der
Nordseite ein Gästezimmer angebaut, als in
Saksun eine Kirche gebaut wurde. Hier
wohnte dann der Pfarrer von Kvíkvík, wenn
er in Saksun predigte. Seither wird dieser
Raum auch Præstestovan, „Pfarrerstube“ ge-
nannt.
Da die Feuerstelle im roykstovan für die
vielen Gäste des Hauses nicht mehr ausreich-
te, baute man eine Küche an, deren Feuer-
stelle auch zum Beheizen der Räume diente.
Die Außenanlagen des Hofs bestehen
aus Vorratshäusern, den Hjallar für Fleisch
und Fisch, aus einer Scheune, einer Schmie-
de und einem Sauerampfergarten. Sauer-
ampfer war früher als Gemüse und Arznei-
mittel von großer Bedeutung. Das Wasser
wurde dem kleinen Bach entnommen, der
oberhalb des Hofs einen sehenswerten Was-
serfall bildet. Über einen Kanal wurde eine
Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Mühle
betrieben. Nahe am Bach befindet sich auch
die barkkulla, die „Gerberkuhle“. In ihr wur-
den die Wurzelknollen der Blutwurz (Poten-
tilla erecta) zermahlen, womit Leder und
Grassoden erbaut worden. Je nach Be-
darf wurde es immer wieder umgebaut
und erweitert. Das Museum ist vom
1.6. bis 31.8. Mo-Mi und Fr/Sa 12-17,
So 14-17 Uhr geöffnet, Do geschlos-
sen, Tel. 422303, Fax 422566.
Die heute versandete Bucht unterhalb
von Saksun war einmal ein geschützter
Naturhafen. Die Bucht entstand nach ei-
nem Tsunami im Nordatlantik, der den
Sand aufschüttete. Das Gewässer zieht
heute vor allem Angler an, die hier See-
forellen und Lachse fangen können.
Kaum zu glauben, dass die Fische von
hier ihren Weg zum östlich gelegenen
Laichgewässer Saksunarvatn finden.
Hinter dem Freilichtmuseum Dúvugarðar
stürzt ein Wasserfall in die Tiefe
 
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