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sich immer wieder neue Aussichten in
die Fjorde. Im Kollafjørðurdalur biegt
die Straße Nr. 40 bei der Tankstelle
nach Westen ab und führt bis Vestman-
na. Vor dem zweiten Straßentunnel
liegt ein schöner Rastplatz. Oberhalb
des fischreichen Sees Leynavatn ste-
hen Wohnwagen und Wohnmobile. Ei-
ne Angellizenz und die Erlaubnis zum
Übernachten (keine Zelte!) erhält man
bei der Tankstelle. Ein Wanderpfad führt
durch das nördliche Flusstal zur nahe
gelegenen Schlucht Stóragjógv, die
für ihre üppige Vegetation bekannt ist.
Nach dem See erreicht die Straße
den Ort Leynar, das färöische Zentrum
des Grindwalfangs.
Oberhalb der Bucht mit ihrem klei-
nen Sandstrand steht ein schwarzes
Haus mit Grasdach und roten Fenster-
rahmen, die Werkstatt von Ole Jakob
Nielsen. Der Künstler fertigt skurrile
Schalen und Lampenschirme aus Treib-
holz. Seine Frau Guðrið Hemsedal Niel-
sen schreibt Gedichte.
Bei Leynar beginnt der mautpflichti-
ge, 4,9 km lange Meerestunnel, der auf
die Insel Vágar führt.
Der nächste Ort an der Straße, Kví-
vík, gehört zu den ältesten Siedlungen
der Färöer. 1942 wurden hier die Reste
eines Langhauses der Wikinger aus
dem 10./11. Jahrhundert freigelegt
(Garður úr víkingaøld). Die Straße en-
det in Vestmanna. Für färöische Ver-
hältnisse ist der Ort mit knapp 1400 Ein-
wohnern recht groß.
Die umliegenden Seen dienen der
Stromgewinnung. Drei Wasserkraftwer-
ke erzeugen hier einen Großteil der
elektrischen Energie der Färöer.
Grindwalfang auf den
Färöer-Inseln
Rund eine dreiviertel Million Grindwale
(Globicephala melaena), die auch Pilot-
wale genannt werden, gibt es in der Ir-
minger See rund um die Färöer-Inseln.
Männliche Tiere werden etwa 6 m lang
und wiegen bis zu 2300 kg; weibliche
Tiere sind kleiner, bis zu 5 m lang und
1300 kg schwer. Bei der Geburt ist ein
Grindwal schon 75 kg schwer und
170 cm lang. Auf den Färöer ist der
Grindwalfang in 23 Buchten erlaubt.
Früher wurden die meisten Wale bei
Miðvágur (Vágar), Klaksvík (Borðoy)
und Hvalvík (Streymoy) gefangen. Heu-
te sind die Buchten bei Leynar und
Tórshavn die wichtigsten. Gefangen
werden meist ganze „Schulen“, die aus
mehreren hundert Tieren bestehen kön-
nen. Sobald diese in Küstennähe auf-
tauchen, werden die Wale mit Booten
in eine der geeigneten flachen Buchten
getrieben. Obwohl der Walfang das
ganze Jahr über erlaubt ist, werden die
meisten Wale von Juli bis September
gefangen. Die jährlich 2000 bis 3000
erlegten Wale bilden auch heute noch
die Lebensgrundlage der Insulaner.
Rund ein Viertel des Fleischbedarfs wird
dadurch gedeckt. Das Fleisch der erleg-
ten Wale wird nach festgelegten Regeln
an die beteiligten Walfänger und die
Bevölkerung verteilt. Im Durchschnitt
stehen jedem Einwohner 20 kg Fleisch
und 10 kg Speck zu.
station der NATO. Obwohl die Entfer-
nungen auf den Färöer-Inseln gering
sind, kommt man auf den kurvenrei-
chen Straßen nur langsam voran. Dafür
kann man die Landschaften genießen.
Innerhalb weniger Minuten ergeben
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