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tionalvogel“ der Färöer. Insekten sind
selten auf den Inseln, Stechmücken und
Reptilien fehlen völlig. Nur Landsäuger,
die einmal von den Menschen auf die
Inseln gebracht wurden, leben hier: Ha-
sen, Mäuse und Ratten.
In der Utmark wachsen etwa 400 ver-
schiedene Pflanzenarten; die meisten
davon werden jedoch von den freilau-
fenden Schafen ständig abgeweidet.
Auf den nassen, sumpfigen Böden ge-
deihen Moose, Wollgras und Binsen.
Dort, wo in der Umgebung von Sied-
lungen keine Schafe weiden oder das
Land wie in den Schluchten auch für
Schafe nur mühsam zugänglich ist, sind
Mädesüß, Frauenmantel, Bergweiden-
röschen, Fetthenne und Engelswurz ty-
pisch färöische Pflanzen. Auch Knaben-
kraut-Orchideen findet man häufig. Das
Färöer-Habichtskraut Hieracium faero-
ensis wächst auf den Inseln endemisch.
Die Inselgruppe erhebt sich mit einer
Landfläche von insgesamt 1399 km²
über dem Meer. Etwa in Form eines auf
dem Kopf stehenden Dreiecks erstre-
cken sich die Inseln 113 km in nordsüd-
licher und 75 km in ostwestlicher Rich-
tung. Kein Punkt ist jedoch mehr als
5 km Luftlinie von der Küste entfernt.
Im Norden, Süden und Westen ragen
die Steilküsten viele hundert Meter fast
senkrecht empor. Das 829 m hohe Kap
Kunoy ist eines der höchsten Kaps der
Welt. Der höchste Berg der Inseln, der
Slættaratindur, ist mit 882 m nur we-
nig höher. Die durchschnittliche Höhe
beträgt etwa 300 m. Im Osten neigt
sich das Land eher flach zum Meer hin.
Hamrar nennen die Färöer diese trep-
penartig gestufte Landschaft.
Die mittlere Jahrestemperatur be-
trägt 7,5 °C. Die Sommer werden bis zu
18,5 °C warm (Durchschnittstempera-
tur 11 °C), es wurden aber auch schon
26 °C gemessen. Im Winter fällt das
Thermometer selten unter -6 °C
(Durchschnittstemperatur +3 °C). Die
Färöer-Inseln haben etwa 30 Frosttage
und 44 regenfreie Sonnentage im Jahr
(2006).
Die Färöer sind grüne Inseln. Es nie-
selt oft, aber häufiger noch verhüllt Ne-
bel die schroffen Klippen. Der Nebel
schwächt das Sonnenlicht, mildert die
Kontraste und taucht die Inseln in ein
märchenhaft verklärtes Licht. In der
bizarren Landschaft aus dunkelgrünen
Farbtönen lässt ein vergänglicher Licht-
spot manchmal ein helles Grün auf-
leuchten. Das dumpfe Tosen der Wel-
len unterstreicht die Lichterstimmung.
Die Färöer gleichen an manchen Tagen
verwunschenen Inseln. Gerade eben
noch von einem Nebelschleier verhan-
gen, können die Inseln hinter der nächs-
ten Biegung eines Fjords „erwachen“:
gleißende Sonne, silbrig funkelndes
Wasser und vereinzelt ein weißes Haus
im grünen Meer aus Gras.
Nebel hat auf den Färöer viele Na-
men. Skaðða verhüllt nur die Gipfel der
Berge und dämpft das Sonnenlicht. Im
Sommer liegen die Nebelschwaden des
pollamjørki über dem kühlen Meer, die
Berggipfel hingegen leuchten im war-
men Licht. Diese Nebel führen zu Lich-
terstimmungen und Eindrücken, die ein
echtes Erlebnis sind. Es gibt aber auch
Tage, an denen mjørki wirklich alles
verhüllt und die Inseln unsichtbar wer-
den für unser Auge und wieder eintau-
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