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Hornstrandir
580 km² unbewohntes Land erstrecken
sich im nördlichsten Teil der Westfjorde
nördlich der Jökulfirðir. Die letzten Bau-
ern verließen hier zu Beginn der 1950er
Jahre ihre Höfe. Lediglich auf dem
Leuchtturm von Látravík gibt es noch ei-
nen Bewohner. Am Hornbjarg fällt die
Steilküste Kálfatindar 530 m steil zum
Meer hin ab. Das Gebiet südlich der
Küste Hornstrandir wurde 1975 unter
Naturschutz gestellt. Es wird im Süd-
westen vom Hrafnfjörður und im Süd-
osten vom Furufjörður begrenzt. Geolo-
gisch gehört Hornstrandir zu den ältes-
ten Teilen Islands.
Kein befahrbarer Weg führt durch die-
se subpolare Landschaft; während der
Sommermonate fahren kleine Personen-
fähren zu den abgelegenen Fjorden. Ei-
ne atemberaubende Landschaft mit Fjor-
den und Buchten an steilen, teilweise bis
über 500 m tief abfallenden Vogelfelsen
lädt denjenigen zu ausgedehnten Wan-
derungen ein, der einmal eine Zeitlang
auf die „Zivilisation“ verzichten kann.
Vogelfreunde entdecken hier vielleicht
sogar den seltenen Gerfalken oder See-
adler. Polarfüchse kommen häufiger vor,
und vor den Küsten kann man Wale be-
obachten.
Es gibt nur wenige Übernachtungs-
möglichkeiten in Grunnavík, Hesteyrar-
fjörður, Bolungarvík und Reykjarfjörður.
Man kann sich aber überall im Gebiet
von Hornstrandir aufhalten und auch
sein Zelt aufstellen, wo es einem beliebt.
Die verlassenen Häuser und Höfe aber
dürfen nicht betreten werden. Sie sind
immer noch in Privatbesitz. Ausschließ-
lich für den Notfall gibt es auch hier die
orangefarbenen Rettungshütten. Einkau-
fen kann man nichts. Wer zu einer Trek-
king-Tour aufbricht, sollte also gut
ausgerüstet und „wildniserprobt“ sein:
Der gesamte Proviant für alle Tage des
geplanten Aufenthalts inkl. einer Notra-
tion für zwei bis drei weitere Tage, eine
wetterfeste Wanderausrüstung und ein
wasserdichtes, sturmsicheres Zelt sind
unbedingt notwendig. Trinkwasser fin-
det man hingegen überall.
Es kann sein, dass eine Fähre bei
schlechtem Wetter ausfällt und man län-
ger als beabsichtigt bis zur Ankunft des
nächsten Schiffs bleiben muss. Man soll-
te sich auf Durchschnittstemperaturen
von 8 bis 9 °C im Juli und August ein-
stellen und auch in den Sommermona-
ten auf Nachtfröste und Schneefall ge-
fasst sein. Innerhalb von einer Stunde
kann das Wetter völlig umschlagen. Am
wenigsten Niederschläge fallen im Mai
und Juni; im September und Oktober
regnet und schneit es am häufigsten.
Der Jahresdurchschnittswert liegt bei
1200-1400 mm Niederschlag. Oft hält
sich das Packeis vor der Küste bis weit
ins Frühjahr hinein.
Wer nicht allein durch das einsame
Gebiet wandern möchte, kann auch an
einer organisierten Trekking-Tour teil-
nehmen. In der Spezialkarte über
Hornstrandir 1:100.000 sind alle Wan-
derwege - davon gibt es sehr viele -
eingezeichnet (Göngukort yfir Horn-
strandir).
Organisierte Touren nach Hornstran-
dir vermittelt der Veranstalter Vestur-
ferðir, Aðalstræti 7, Tel. 4565111.
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