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ben Menschen schon seit der Besied-
lung Islands in den Westfjorden, doch
wurden in den letzten Jahrzehnten viele
Höfe und Häuser verlassen. Die Be-
wohner zogen es vor, in „annehmliche-
re“ Gegenden umzuziehen, wo es vor
allem mehr Arbeitsplätze gibt. Die
ganze nördliche Landzunge, Horn-
strandir, ist ohne Straßenanbindung
ebenso wie das ganze Binnenland. So
gilt der nördlichste Teil der Halbinsel als
Tipp für Aussteiger und Zivilisationsmü-
de, die hier wandern können, ohne per-
manent auf die Spuren menschlicher
Zivilisation zu treffen.
Die Westfjorde insgesamt (und die
Halbinsel Snæfellsnes) verzeichnen ei-
nen Anstieg der Touristenzahl, sind sie
doch ein Eldorado für Vogelliebhaber,
für Wanderer, die nicht allzu große An-
sprüche an eine luxuriöse Unterkunft
stellen, und für Naturliebhaber. Wer
sich für Fossilien interessiert, sollte sich
„Surtarbrandsgil“ bei Brjánslækur anse-
hen, eine bekannte Fundstelle für
Pflanzenfossilien.
Die Westfjorde gehören auch zu den
geologisch ältesten Teilen der gesam-
ten Insel. Sie entstanden vor etwa 16
Millionen Jahren, ungefähr zur selben
Zeit wie die Ostfjorde. Die Westfjorde
bestehen vor allem aus Basalt und las-
sen die sonst in Island so typischen La-
vafelder vermissen, denn aktiven Vulka-
nismus gibt es hier nicht. Die Land-
schaft wird von weiten Hochebenen
geprägt, die teilweise steil zum Meer
hin abfallen. Gewaltige eiszeitliche
Gletscher haben ihre Spuren hinterlas-
sen, und tief eingeschnittene Fjorde be-
stimmen das Bild.
Von diesen Gletschern ist heute nur
noch ein einziger übrig geblieben, der
160 km² große Drangajökull. Bis 1900
gab es hier noch einen zweiten Glet-
scher, den Glámajökull. Die zunehmen-
de Klimaerwärmung und geringere
Schneefälle im Winter sorgten jedoch
dafür, dass dieser binnen 300 Jahren
immer weiter abtaute und schließlich
ganz verschwand.
Überlandbusse fahren nur im Som-
mer von Reykjavík aus zu den Westfjor-
den. Die übrige Zeit ist man auf das Au-
to oder Flugverbindungen von Akureyri
sowie Reykjavík angewiesen. Von Styk-
kishólmur auf Snæfellsnes verkehrt die
Fähre „Baldur“ über die Insel Flatey
nach Brjánslækur.
Route 8 A:
Von Búðardalur
nach Bjarkalundur (89 km)
Wir beginnen unsere Fahrt zu den
Westfjorden in Búðardalur und fahren
auf der Straße 60, dem Vestfjarðar-
vegur (= Straße zu den Westfjorden),
nordwärts.
Búðardalur
IX,D2
Búðardalur verdankt seine Entstehung
einem Handelsposten, der 1899 ge-
gründet wurde. Der Ort vergrößerte
sich aber nur langsam und hat bis heute
knapp 250 Einwohner. Er ist der Ver-
waltungssitz von Dalasýsla, dem Bezirk
Dalir. Aus Búðardalur stammen berühm-
te Isländer. So kommen Leifur Eiríksson
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