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und gefährlich macht. Einzig eine
Scharte am nordwestlichen Berghang
ermöglicht einen Aufstieg. Erstmals
stand ein Bergsteiger 1908 auf dem
Gipfel des Herðubreið, der ab Mittag
oft in eine Wolke gehüllt ist.
Bei Km 55 muss die 40-50 cm tiefe
Lindaá, der größte Fluss auf dieser Stre-
cke, gefurtet werden. Das Wasser des
Quellflusses ist eiskalt und glasklar.
Wanderer und Fahrradfahrer (Rad
schieben) können diese Furt umgehen:
Ein schmaler Fußpfad führt am westli-
chen Ufer der Lindaá entlang nach Her-
ðubreiðarlindir.
Nach 60 km und zwei Stunden Fahr-
zeit erreicht man Herðubreiðarlindir,
die „Quellen des Herðubreið“. Kurz vor
der Hütte Þórsteinskáli muss die Lin-
daá ein zweites Mal gefurtet werden.
Am Ufer des klaren Quellflusses stehen
große Exemplare der Echten Engelwurz,
die hier bis zu 170 cm hoch werden
können. Auf den umliegenden Schot-
terfluren leuchten die rosa Blüten des
Arktischen Weidenröschens. Herðu-
breiðarlindir ist eine „grüne Oase“ in
der öden Wüste. Hier sprudeln zahlrei-
che Quellen aus dem Lavaboden und
versorgen die Pflanzen mit Wasser.
Auch Fjalla-Eyvindur (vgl. Ende der
Route 7 B) soll hier den Winter 1774/75
verbracht haben. Seine mit Lavasteinen
umschichtete Erdhöhle Eyvindarkofi
kann etwa 100 m von der Hütte ent-
fernt besichtigt werden.
Hinter Herðubreiðarlindir führt die
Piste weiter durch die Lavawüste. Ab
Km 70 wird der Boden sandig. Achten
Sie hier auf ein kleines Schild mit der
Aufschrift „Jökulsá á Fjöllum“. 200 m
östlich neben der Piste donnert der ge-
waltige Gletscherfluss in eine schmale,
hufeisenförmige Schlucht. Diese Was-
serfälle lassen hier einen neuen großen
Canyon entstehen, ein Zeichen dafür,
dass Island geologisch sehr jung ist und
die Umgestaltung des Landes durch die
Naturgewalten noch voll im Gang ist.
2 km weiter wendet sich die Piste
westwärts zum lang gezogenen Berg-
rücken Herðubreiðartögl (1070 m).
Hier zweigt auch die Stichstraße ab, die
zu einem kleinen Parkplatz im Westen
des Herðubreið führt. Von hier aus
kann man den Berg besteigen. Erfah-
rung im Bergsteigen ist jedoch Voraus-
setzung, denn der Weg zum Gipfel ist
nicht einfach.
Mitten in der Sandwüste Vikursan-
dur trifft die Piste F 88 einige Kilometer
westlich des 1084 m hohen Bergs Upp-
typpingar auf die Piste F 910 Upptyp-
pingarleið. Diese führt ostwärts zur Brü-
cke über die Jökulsá á Fjöllum und wei-
ter zu den Kverkfjöll bzw. durch das
Möðrudalur zurück zur Ringstraße. Wir
fahren jedoch nach Westen weiter zur
Askja. Die nächsten Kilometer der Piste
verlaufen durch eine Vulkanlandschaft
aus hellem Bimsstein. Dieses leichte
vulkanische Gestein ist so porös, dass
es auf Wasser schwimmt. Bei Km 95 er-
reichen wir Dreki. Hier findet man mit-
ten in der Wüste Unterkunft in zwei
Berghütten und auf einem Camping-
platz. Am Ufer des Bachs wachsen grü-
ne Moose und Breitblättrige Weiderös-
chen, Farbakzente in der sonst öden La-
valandschaft. Bei den Hütten zweigt die
Piste F 910 Gæsavatnaleið ab, die ent-
weder am Rand des Vatnajökull entlang
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