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Hveravellir
Die heißen Quellen sind ein
Naturschutzge-
biet.
Das mineralienreiche Wasser der insge-
samt
dreißig Heißwasserbecken
hat einzig-
artig gemusterte Kieselsinterablagerungen
aus Geyserit geschaffen. Der
Bláhver
ist das
schönste „Blauwasserbecken“ Islands, sein
Durchmesser beträgt 8 m, die Wassertempe-
ratur 90 °C. Andere Becken heißen Græni-
hver („Grünes Becken“), Bræðrahverir („Brü-
derbecken“) oder Meyrarauga („Mädchen-
auge“). Weithin hörbar ist das Fauchen des
Dampfes, der aus dem schwefelgelben Ös-
kjuhólt („Donnerkegel“) austritt. In einem
künstlich angelegten Pool bei der Hütte kann
man im warmen Wasser baden. Auch im
Sommer wird es hier auf 672 m Meereshöhe
bei Wind empfindlich kalt. Daraus ergibt sich
manch eine Situation zum Schmunzeln,
wenn die im stellenweise sehr warmen Was-
ser Badenden schwitzen und die am Becken-
rand stehenden Besucher vor Kälte zittern,
obwohl sie in dicke Daunenjacken gekleidet
sind und meistens noch die Kapuze über den
Kopf gezogen haben. Das Geothermalgebiet
kann zu Fuß auf einem Weg aus Holzbohlen
erkundet werden.
Eine dreistündige Wanderung führt zum
847 m hohen
Schildvulkan Strýtur,
der mit-
ten im Kjalhraun liegt. Der von Moosen be-
wachsene Vulkan kann leicht bestiegen wer-
den. Sehenswert ist neben der Aussicht über
die Lava- und die Gletscherlandschaft sein
Einbruchskrater mit dem erstarrten Lavasee
am Kratergrund. Auf dem markierten Wan-
derpfad zum Strýtur kommt man etwa nach
15 Minuten an den Überresten einer einge-
stürzten
Lavahöhle
vorbei.
Die Höhle soll im 18. Jahrhundert dem
Geächteten
Fjalla-Eyvindur
als Behausung
gedient haben. Er und seine Frau
Halla
haben
sich angeblich in der Abgeschiedenheit des
isländischen Hochlandes zwanzig Jahre lang
vor Verfolgern versteckt, bis Fjalla-Eyvindur
die Strafe erlassen wurde. In Hveravellir soll
sich Fjalla-Eyvindur von Schneehühnern und