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þing; am 17. Juni 1944 die Republik-
gründung; 1974 eine öffentliche Parla-
mentssitzung anlässlich der 1100-Jahr-
Feier der Landnahme, an der 60.000 Is-
länder teilnahmen, und zuletzt am 17.
Juni 1994 die 50-Jahr-Feier zur Grün-
dung der Republik.
errichtete später an gleicher Stelle eine
neue Kirche. Das heutige Gotteshaus
stammt aus dem Jahr 1860 und fasst
rund fünfzig Personen. Sehenswert sind
das Altarbild des dänischen Malers
Niels Anker (1895), die hölzerne Kanzel
aus dem Jahr 1863 und ein silberner
Hostien-Kelch von 1743. Die Kirche ist
täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Neben der Kirche stehen aneinander
gereiht fünf weiß getünchte, spitzgie-
belige Holzhäuser, die zusammen mit
der Kirche eines der beliebtesten Foto-
motive sind. Hier wohnt der Direktor
des Nationalparks, gleichzeitig auch
der örtliche Pfarrer. Hinter der Kirche
liegt seit 1939 der isländische Ehren-
friedhof. Bisher wurden hier aber erst
zwei Dichter begraben, die sich im Un-
abhängigkeitskampf engagiert hatten:
Einar Benediktsson (1846-1940) und Jó-
nas Hallgrímur (1807-1845). Im Süden
führt eine Brücke über den Öxará zum
Hotel Valhöll (s. u.).
Im Nordosten der Kirche überquert
eine schmale Holzbrücke eine 20 m tie-
fe, mit Wasser gefüllte Schlucht, die Ni-
kalosgjá oder Peningagjá, die „Mün-
zenschlucht“. Man sagt, wer hier eine
Münze hineinwerfe, die er mit den Au-
gen bis zum Grund verfolgen kann, der
habe einen Wunsch frei. In der Schlucht
Brennugjá wurden im Mittelalter Hexen
verbrannt.
Þingvellir ist landschaftlich sehr reiz-
voll. In der Ebene wachsen viele Pflan-
zen, zahlreiche Vögel sind zu beobach-
ten. Das Gebiet ist touristisch gut er-
schlossen, ein Anziehungspunkt so-
wohl für ausländische Touristen als
auch für Einheimische. Es gibt mehrere
Rundgang durch Þingvellir
Westlich des Gesetzesfelsens Lög-
berg erstreckt sich die Almannagjá.
Die „Allmännerschlucht“ erhielt ihren
Namen, weil angeblich alle Teilnehmer
des Alþing in ihr Platz fanden. Sie ist
mehrere Kilometer lang und bis zu
40 m tief. Zwischen der Almannagjá
und dem Öxará, dem „Axtfluss“, sind
am Berg noch die Überreste von „Woh-
nungen“ aus dem 17. Jahrhundert zu er-
kennen. Diese „buðir“ waren einfache,
aber feste Unterkünfte für bedeutende
Personen. Die Mauern wurden aus
Feldsteinen und Torf erbaut, das Dach
bestand aus einer Zeltplane aus Tier-
häuten. Teilweise kann man sogar noch
die in den Stein geritzten Namen der
Bewohner erkennen. Im Norden der Al-
mannagjá liegen der kleine Neðrifoss,
der untere Wasserfall des Öxará, und
flussaufwärts der 20 m hohe obere
Wasserfall, der Öxaráfoss. Im Norden
liegt der „Galgenfelsen“ in der Schlucht
Stekkjargjá.
Auf der Ostseite des Öxará, wo sich
heute die Þingvalla-Kirche befindet,
stand vermutlich einmal die erste islän-
dische Kirche überhaupt. Wahrschein-
lich wurde diese dort im Jahre 1000
nach der Annahme des Christentums
erbaut. Gut hundert Jahre später fiel sie
jedoch einem Sturm zum Opfer. Man
 
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