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Route 6 H:
Von Selfoss nach Þingvellir (44 km)
„Ebene der Volksversammlung“. Das
27 km² große Gebiet steht bereits seit
1928 unter Naturschutz - es handelt
sich um den ältesten Nationalpark Is-
lands. Im Juli 2004 wurde Þingvellir
zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Jährlich kommen über 250.000 Besu-
cher in diesen historischen „Park aus
Lava“. Andere nennen Þingvellir auch
die alte Hauptstadt Islands, war es
doch neun Jahrhunderte lang (von 930
bis 1789) Regierungssitz.
Þingvellir liegt im Norden des Þing-
vallavatn im Þingvallasveit, einer 40 km
langen und 10 km breiten Talsenke aus
Lava. Im Westen wird das Gebiet durch
die „Allmännerschlucht“ Almannagjá,
im Osten durch die „Rabenschlucht“
Hrafnagjá begrenzt. Die südliche Be-
grenzung bildet der Þingvallavatn, die
nördliche der 766 m hohe Ármannsfell
und der 1060 m hohe Vulkan Skjald-
breiður.
Þingvellir liegt in der aktiven Vulkan-
zone Islands. Hier driften am mittelat-
lantischen Rücken die nordamerikani-
sche und die eurasische Lithosphären-
platte langsam auseinander, gut erkenn-
bar an den aufgerissenen Spalten der
Almannagjá. Wer sich hier breitbeinig
über eine schmale Spalte stellt, kann
behaupten, mit einem Bein auf dem
amerikanischen und mit dem anderen
auf dem europäischen Kontinent zu ste-
hen, geologisch zwar nicht ganz richtig,
doch seien wir nachsichtig (tatsächlich
gehören geologisch die Almannagjá zu
Nordamerika und die 5 km entfernte
Hrafnagjá zu Europa).
Das ganze Gebiet hat sich seit der
Christianisierung vor 1000 Jahren um
Wir verlassen Selfoss nordwärts auf der
Straße 35 und fahren am 551 m hohen
Ingólfsjall vorbei. Hinter dem Berg
überqueren wir den Fluss Sog und bie-
gen auf die Straße 36 ab. Vorbei an den
Seen Alftavatn und Úlfljótsvatn errei-
chen wir nach 15 km den Þingvalla-
vatn bei der Bucht Ölfusvatnsvík. Hier
fließt der Sog aus dem Þingvallavatn ab.
Der mit 83 km² größte See Islands ist
bis zu 114 m tief und reicht damit unter
Meeresniveau. Im See gibt es eine be-
sondere Fischart: Die 15-20 cm lange
vatnsbleika (Seeforelle) gilt als lokale
Spezialität. Im See kommen zwei Forel-
len- und drei Saiblingarten vor.
Wir fahren am Ostufer des Sees ent-
lang durch das Miðfellshraun, bis wir
nach 20 km Þingvellir erreichen. Von
hier kann man die Westseite des Þing-
vallavatn auf der Straße 360 umfahren.
Im Südwesten des Sees liegt das Geo-
thermalkraftwerk Nesjavellir. Von ihm
wandert man auf markierten Wegen
durch das einzigartige Thermalgebiet
am Fuß des 803 m hohen Vulkans
Hengill, vorbei an heißen Quellen und
warmen Bächen, nach Hveragerði (Ta-
gestour). Nesjavellir liefert auch den
Dampf für die Energiegewinnung Reyk-
javíks.
Þingvellir
XIX,C1/X,A3
Auf einer Hochebene knapp 50 km
nordöstlich von Reykjavík liegt die alt-
isländische Thingstätte Þingvellir, die
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