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der, die mit Moränen durchsetzt sind.
Dieses Gebiet verdankt seine Entste-
hung dem Gletscher und den immer
wieder auftretenden Gletscherläufen.
Im nördlichen Teil der Erde ist der Brei-
ðamerkursandur aber auch das größte
Brutgebiet der Großen Arktischen
Raubmöwe oder Skua. Wenn diese Vö-
gel ihre Brut bedroht sehen, greifen sie
an. Auch vor Menschen machen sie da-
bei nicht Halt.
Am westlichen Ende des Breiðamer-
kursandur liegt die kleine Farm Kvísker;
sie wirkt etwas verloren am mächtigen
Öræfajökull. 2 km weiter reicht der Kvi-
árjökull wieder weit an die Ringstraße
heran. Auch er kalbt in einen Gletscher-
see, in dem kleine Eisberge treiben.
Von dem früher intensiv landwirt-
schaftlich genutzten Gebiet entlang der
Küste ist heute nicht mehr viel zu erken-
nen. Nur noch wenige Höfe sind übrig
geblieben. Schuld daran sind die Vul-
kanausbrüche und die Gletscherläufe,
die den Bauern das Leben schwer ma-
chen. Heute nennt man dieses Gebiet
Öræfasveit, „Ödland“. In dem kleinen
Ort Fagurhólsmýri, wo sich ein Laden
und ein Flugplatz befinden, zweigt eine
Stichstraße zur Küste ab, die zu einem
Kap führt. Vor diesem liegen zahlreiche
Sandbänke und kleine Inseln. Dies ist
die Stelle, wo Ingólfur Árnarson, der ers-
te Siedler Islands, an Land gegangen
sein soll. Der Name Ingólfshöfði erin-
nert daran. Es ist überliefert, dass Ingól-
fur hier seinen ersten Winter verbracht
hat, bevor er sich in der Gegend des
heutigen Reykjavík niederließ. Heute
können sich Touristen vom 24.4. bis
28.8. täglich außer So im Heuwagen,
der von einem Traktor gezogen wird,
durch das flache Watt nach Ingolfshöfði
kutschieren lassen. Der 2½-stündige
Ausflug kostet 2000 ISK.
Die Ringstraße umrundet in ihrem
weiteren Verlauf den Öræfajökull; west-
lich der Straße erstreckt sich das ausge-
dehnte Schwemmland des Skeiðarár-
sandur. Die Bauernhöfe in Hof haben
sich voll auf den Tourismus eingestellt.
Fast alle bieten Quartier und Pferde für
Ausritte an. Auch eine Torfkirche, die
1883 erbaut wurde und unter Denkmal-
schutz steht, kann man sich hier anse-
hen. Nicht weit davon liegt das Gehöft
Gröf, das bei dem verheerenden Vul-
kanausbruch des Öræfajökull 1362 ver-
schüttet worden war und wieder ausge-
graben wurde. Zu den drei Gletscher-
zungen Fjalljökull, Svínafellsjökull und
Skaftafellsjökull gehen von der Ring-
straße Stichstraßen ab. Svínafell, wo
sich eine Tankstelle befindet und Ferien
auf dem Bauernhof angeboten werden,
kommt in der Njáll-Saga vor. Hier soll
Flosi, ein Akteur dieser Sage, gelebt ha-
ben. Wer nicht unbedingt in dem oft
überfüllten Skaftafell zelten möchte, fin-
det beim Schwimmbad Flosalaug in
Svinafell (8 km östlich Skaftafell) einen
netten kleinen Campingplatz.
Es ist noch gar nicht so lang her, da
war der Südrand des Vatnajökull zwi-
schen Breiðamerkursandur und Skafta-
fell eines der isoliertesten Gebiete von
ganz Island. Im Westen des Litla Hérað,
des „kleinen Bezirks“, bildete der unbe-
rechenbare Gletscherfluss Skeiðará
eine Barriere für den Bezirk Öræfi. Die
Abflüsse der großen Gletscher waren
beinahe unüberwindliche Hindernisse.
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