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letzten 20 Jahre für ihre Forschungsar-
beiten. Mit Hilfe neuer Messgeräte war
man 1984 so weit, dass man an der Ver-
änderung der Wasseroberfläche des
Mývatn eine deutliche Anhebung die-
ses Gebiets erkennen konnte, was da-
rauf hinweist, dass aus der unterirdi-
schen Magmakammer verstärkt Lava in
das Spaltensystem eindringt. Nördlich
des Mývatn ist ein neuer Vulkanaus-
bruch jederzeit möglich. Dank der
überall installierten Messgeräte hoffen
die Wissenschaftler, einen Vulkanaus-
bruch frühzeitig genug zu erkennen,
damit die Bevölkerung dieses Gebiets
gewarnt werden kann.
Am nördlichen Ende der Vulkanzone
liegt Gjástykki. Charakteristisch für das
zuletzt 1981 und 1984 aktive Gebiet ist
der rote Lavarücken, der sich mehrere
Meter über dem schwarzen Lavafeld er-
hebt. Die Zufahrt nach Gjástykki erfolgt
auf der Straße 863 an der Krafla vorbei
bis Sandmúli. Vom Parkplatz geht es
dann zu Fuß in nördlicher Richtung wei-
ter. Der Hin- und Rückweg ist insge-
samt etwa 8 km lang, man benötigt
dafür mindestens 4 Stunden.
Die Ringstraße verläuft dann weiter
durch das Búrfellshraun. 3 km vor der
Brücke über die Jökulsá á Fjöllum
zweigt die Piste Öskjuleið F 88 nach Sü-
den zur Askja ab (siehe Route 7). Hin-
ter der Brücke liegt Grímsstaðir.
der Ostseite der Jökulsá á Fjöllum ent-
lang, mit 206 km der zweitlängste
Fluss Islands. Der gewaltige „Glet-
scherfluss aus den Bergen“ bringt gro-
ße Mengen Geröll und Sand mit vom
Vatnajökull, wo der Fluss am Nordrand
des Gletschers aus dessen Schmelzwas-
ser entsteht. Von ihrem Quellgebiet
fließt die Jökulsá á Fjöllum nordwärts
durch das zentrale Hochland im Osten
der Askja. Im Axarfjörður mündet sie in
den Nordatlantik. Das Wasser hat in
mehreren Gletscherläufen unvorstellba-
ren Ausmaßes, die in den Jahren von
2500 v. Chr. bis zu Christi Geburt statt-
fanden, 20 km nördlich von Grímsstaðir
eine beeindruckende, 25 km lange,
500 m breite und bis zu 120 m tiefe
canyonartige Schlucht in das Lavage-
stein gefräst. In dieser Schlucht liegen
die großen Wasserfälle der Jökulsá á
Fjöllum: Selfoss, Dettifoss, Hafragilsfoss,
Réttarfoss und Vigabergsfoss. Mit ihren
gewaltigen Ausmaßen ist dies die größ-
te Schlucht Islands. Sie ist das Kern-
stück des Jökulsárgljúfur-National-
parks. Er erstreckt sich auf einer Fläche
von 150 km² vom Selfoss aus 35 km
nach Norden bis Ásbyrgi.
28 km sind es auf der Straße 864 von
Grímsstaðir durch die dünenartige
Hochebene Hólssandur bis zum Detti-
foss, dem größten Wasserfall Europas
und dem größten, der von der Jökulsá
á Fjöllum gebildet wird. Zum Parkplatz
führt eine Stichstraße. Auf einer Breite
von fast 100 m stürzen hier pro Sekun-
Jökulsárgljúfur
VI,B3
Um zu einem Naturschauspiel der be-
sonderen Art zu gelangen, fahren wir
von Grímsstaðir auf der Schotterstraße
864 nach Norden. Der Weg führt auf
Dettifoss - der wasserreichste
Wasserfall Europas
 
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