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Die gut 10.000 Bewohner Ostislands
leben überwiegend in den Küstenorten
der Ostfjorde. Auch wenn die Island-
Reisenden, die die Überfahrt mit der
Fähre gewählt haben, in Seyðisfjörður
in Ostisland ankommen, so halten sie
sich meistens nicht allzu lange in die-
sem Landesteil auf. Zu stark ist die An-
ziehungskraft des Mývatn oder der
Gletscher im Süden, die nur 200 km
entfernt liegen und auf der Ringstraße
in einer knappen Tagestour zu errei-
chen sind. Wer sich dennoch die Mühe
einer zeitraubenden Fahrt durch den
Nordosten Islands macht, findet spekta-
kuläre Landschaften und kleine Fischer-
dörfer vor und begegnet freundlichen
Menschen.
bracht, das dem Besucher die Heimat-
geschichte des Tals und seiner Umge-
bung näherbringt. Auf dem Friedhof
kann ein Runenstein aus dem Mittelal-
ter besichtigt werden. Die kleine Kirche
wurde 1865 erbaut und 1965 erweitert.
Im Eingangshäuschen zur Kirche hän-
gen zwei alte Glocken aus den Jahren
1663 und 1740. Das Museum ist vom
1.6. bis 31.8. täglich von 10 bis 18 Uhr
geöffnet.
7 km nördlich des Langavatn liegt
Hveravellir. Der Name weist auf die
heißen Quellen in diesem geother-
malen Gebiet hin. Von hier wird Húsa-
vík mit warmem Wasser versorgt. Die
Namen vieler Höfe, wie Reykjarhóll,
Reykjavellir, Litlureykir oder Stórureykir,
sind kennzeichnend für die vulkani-
schen Kräfte in der Tiefe. Vor 1970 gab
es hier mehrere heiße Springquellen;
sie fielen jedoch der Warmwasserver-
sorgung Húsavíks und der umliegen-
den Gemeinden zum Opfer. Seither ist
das Land um eine Attraktion ärmer. Nur
noch aus der Ystihver kann in unregel-
mäßigen Abständen eine wenige Meter
hohe Wasserfontäne heraussprudeln;
meistens jedoch muss der Bauer, auf
dessen Land die Quelle liegt, mit eini-
gen Kilogramm Schmierseife nachhel-
fen, damit der kleine Geysir ausbricht.
Früher soll seine Wasserfontäne bis zu
25 m hoch gewesen sein.
Die Straße 87 durchquert anschlie-
ßend das landwirtschaftlich genutzte
Gebiet Reykjahverfi; von den Bergen
im Osten fließen hier zahlreiche kleine
Bäche in die Mýrarkvísl, die westlich
der Straße entlangfließt. Kurz vor der
Küste mündet die Straße 87 in die Stra-
Route 5 A:
Vom Mývatn
zur Halbinsel Tjörnes (119 km)
Im Norden des Mývatn zweigt die Stra-
ße 87 von der Ringstraße zu dem
54 km entfernten Ort Húsavík ab. Diese
Straße wird auch als Kíslivegur, „Kiesel-
gurstraße“, bezeichnet. Sie wurde ge-
baut, um das am Mývatn gewonnene
Kieselgur nach Húsavík, dem nächstlie-
genden Hafen zu transportieren. Die
Straße führt zunächst durch die Gríms-
staðaheiði und die Lavalandschaft des
Hólasandur zum See Langavatn. Hier
kreuzt eine Straße, die nach Westen zu
dem Freilichtmuseum Grenjaðarsta-
ður im Laxátal führt (4 km). Das Torf-
gehöft stammt aus dem 19. Jahrhundert
und wurde noch bis 1949 bewohnt.
Heute ist darin ein Museum unterge-
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