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Orts zerstört. 1975 fand im Gebiet des
Mývatn der bislang letzte Ausbruch bei
der Leirhnjúkurspalte statt.
Das Mývatn-Gebiet liegt am West-
rand der aktiven Vulkanzone Islands,
die sich vom Südwesten bis zum Nor-
den quer durch das Land zieht. Alle ge-
ologischen Formationen sind deshalb
noch relativ jung. Sie entstammen der
letzten Eiszeit oder sind noch später
entstanden. Die markanten Berge rund
um den See sind das Ergebnis von Vul-
kanausbrüchen unter dem Eis. Das ge-
samte Gebiet in der Mývatnniederung
war einmal vergletschert. Kam es zu
stärkeren Eruptionen und wuchs der
Vulkankegel über das Eis hinaus, ent-
standen die charakteristischen Tafelber-
ge. Beispiele dafür sind Bláfjall, Sellan-
dafjall, Búrfell und Gæsafjöll. Bei gerin-
geren Lavaausflüssen bildeten sich die
Tuff- oder Palagonitrücken Vindbelfur,
Námafjall, Dalfjall und Hvannfell.
der Insekten handelt es sich um Zuck-
mücken (Chironomidae), die nicht ste-
chen; männliche Tiere vollführen in rie-
sigen Schwärmen ihren Hochzeitstanz.
Der Grund für die immense Vermeh-
rung der Zuckmücken liegt im Überan-
gebot an Plankton im See. Die Weib-
chen der Kriebelmücken (Simuliidae
sp.) haben es auf menschliches Blut ab-
gesehen; ihre Larven schlüpfen aus-
schließlich in der Laxá. Im Juni und Au-
gust gibt es eine neue Larvengene-
ration, der Juli ist praktisch stechmü-
ckenfrei. Forellen, Kragen- und Spatel-
enten ernähren sich fast ausschließlich
von diesen Larven.
Im Mývatn kommen Krebse und Was-
serflöhe vor. Der See gehörte lange
Zeit zu den fischreichsten in Island. Fo-
rellen (Salmo trutta), Saiblinge (Salveli-
nus alpinus) und Dreistachlige Stich-
linge (Gasterosteus aculeatus) sind an-
zutreffen. Obwohl das Nahrungsange-
bot riesig ist, kommen erstaunlicherwei-
se keine weiteren Fischarten im See vor.
Lachse (Salmo salar) wandern die Laxá
hinauf bis zum Kraftwerk Brúar, das ein
Hindernis bildet, das die Lachse nicht
überwinden können; früher wanderten
sie den ganzen Flusslauf hinauf.
Der Vogelbestand ist bei Ornitholo-
gen weltbekannt. Das Entenbrutgebiet
an diesem See und am Lauf der Laxá ist
einmalig auf der Erde. 14 der 15 En-
tenarten, die in Island vorkommen, mit
Ausnahme der Eiderenten, brüten hier.
Die Spatelente (Bucephala islandica),
die Schnatterente (Anas strepera) und
die Trauerente (Melanitta nigra) sind
während der Brutzeit ausschließlich
hier anzutreffen. Von den übrigen En-
Die Fauna im Gebiet des Mývatn
Woher der Name Mückensee für den
Mývatn stammt, erfährt jeder Besucher
sehr schnell am eigenen Leib: Regel-
mäßig im Sommer schlüpfen zu be-
stimmten Zeiten Myriaden von kleinen
Mücken, harmlose Zuckmücken (isl.
ryking) und beißende Kriebelmücken
(isl. bitmý), von denen die Zuckmücken
an lauen Abenden als schwarze Wolken
über den Ufern schwirren. Sie können
die Zeltoberfläche völlig bedecken,
und die eine oder andere verirrt sich
auch schon einmal in Mund oder Nase,
kurz: eine lästige Angelegenheit. Die
Tierchen bilden die Nahrungsgrundlage
für Vögel und Fische. Bei der Mehrzahl
 
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