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bol für Freundschaft und Zusammenar-
beit der nordischen Länder errichtet
(Vinabæjaskúlptúr). Skulpturen nordi-
scher Künstler aus Randers, Lahti, Åle-
sund, Akureyri und Västeras umrahmen
die Anlage. Von den isländischen
Künstlerinnen Helga Valdemarsdóttir,
Katrin Árnadóttir und Óláf Ase Bene-
diksdóttir stammt die Skulptur blágrýti.
Etwas westlich vom Ráðhústorg
wohnte im Davíðshús (Bjarkarstígur 6)
der Dichter Davíð Stefánsson (1865-
1964). Davíð war Bibliothekar in Aku-
reyris Stadtbibliothek, und sein literari-
sches Werk ist nicht nur in Island be-
kannt. Für sein Schaffen wurde der Poet
1961 vom Staat mit dem höchsten islän-
dischen Orden, dem Falken mit Kreuz
und Stern, ausgezeichnet. Möbel, Bü-
cher und persönliche Gegenstände des
Dichters sind im Davíðshús zu sehen.
In der Stadtbibliothek (Brekkugata
17) finden wir die gesamte Gegen-
wartsliteratur, die auf Isländisch ge-
druckt worden ist.
Von der Altstadt führen 112 Stufen
hinauf zum Wahrzeichen der Stadt:
Die doppeltürmige Stadtkirche, die
Akureyrarkirkja, erhebt sich über dem
Zentrum Akureyris. Sie entstand in den
Jahren 1939/40. Seit 1993 existiert die
Kirche in ihrer heutigen Form. Die Gle-
rákirkja oder „Eiskathedrale“, wie sie
auch genannt wird, ist Matthías Jo-
chumsson gewidmet. Erbauer ist der Ar-
chitekt Gudjón Samúelsson, der auch
verschiedene Bauwerke in Reykjavík
entworfen hat. Parallelen zwischen der
Akureyrarkirkja und Reykjavíks Hall-
grímskirkja sind zu erkennen: Auch an
Akureyris Stadtkirche finden sich Nach-
bildungen von Basaltsäulen. Von der
eher schlichten Betonkirche, die in un-
terschiedlichen Stilrichtungen erbaut
wurde, hat man einen guten Überblick
über die Stadt, den Hafen und den
Fjord. Die Kirche besteht aus einem
Hauptschiff und zwei Nebenschiffen
mit rechteckigem Chorraum und Apsis.
Ebenso wie das Äußere der Kirche ist
auch das Innere schlicht gehalten. Do-
minant ist das Mittelschiff. Insgesamt
fasst die Kirche bis zu 400 Personen.
Etwas Besonderes sind die Kirchen-
fenster. Ein Fenster des Chorraums
stammt ursprünglich aus der zerstörten
Kathedrale von Coventry. Die Briten
brachten sie nach Kriegsbeginn hierher
in Sicherheit. Nach dem Krieg ließen sie
ein Fenster als Geschenk zurück. Im un-
teren Teil der Seitenfenster finden wir
Szenen aus der isländischen Kirchenge-
schichte, im oberen Teil sind Stationen
aus Jesus' Leben dargestellt. Beachten
sollte man auch das Kreuz aus isländi-
schem Doppelspat. Die Orgel ist mit
3200 Pfeifen die größte in Island und
die erste im Land gebaute Orgel. Der
Taufstein ist eine Kopie desjenigen in
der Kopenhagener Marienkirche. Ge-
schaffen wurde er von Berthel Þórvald-
sen. Im Juli finden sonntags Konzerte in
der Kirche statt. Sie beginnen jeweils
um 17 Uhr, der Eintritt ist frei.
Nahe bei der Kirche befindet sich der
Sigurhæðir, der „Siegeshügel“, den
man über die Kirchenstufen erreicht.
Hier, im Eyrarlandsvegur 3, steht das
Haus von Matthías Jochumsson, der
1855 geboren wurde. Der Pastor und
Dichter bewohnte das 1902 im norwe-
gischen Stil erbaute Gebäude bis zu sei-
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