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Akureyri gewesen sein soll. Vermutlich
ließ er sich im 9. Jahrhundert in Kristnes
nieder, rund 10 km südlich der heutigen
Stadt. Helgi und seine Nachfahren leb-
ten hier als wohlhabende Bauern. Dank
seines diplomatischen Geschicks wur-
de er bald zu einem der einflussreichs-
ten Goden. Nach dem Ende der Saga-
zeit geriet Akureyri jedoch zunächst in
Vergessenheit. Die erste urkundliche Er-
wähnung der Stadt ist aus dem 15. Jahr-
hundert bekannt; 1602 wurde Akureyri
erstmals als Handelsplatz genannt.
Aber erst als der Ort 1786 eine däni-
sche Handelsniederlassung wurde -
er zählte zu diesem Zeitpunkt gerade
einmal zwölf Einwohner - begann der
Aufschwung. Einflussreiche dänische
Kaufleute aus Helsingør, die hier hei-
misch wurden, bestimmten das Bild der
Stadt mit. So verdankt Akureyri auch
den Dänen, dass viele Häuser mit ei-
nem Garten umgeben sind. Sie mach-
ten Akureyri zu einer grünen Stadt. Bis
heute wachsen Pflanzen in erstaun-
licher Vielfalt. Immer wieder trifft man
auch auf stattliche Bäume, nicht nur im
Botanischen Garten (s. u.). Akureyri un-
terscheidet sich in dieser Hinsicht stark
von Reykjavík.
1816, als 45 Personen im Ort wohn-
ten, gab es bereits drei Warenhäuser.
1862 wählten die 286 Einwohner ihr
erstes Stadtparlament; die Stadtrechte
hatte Akureyri jedoch schon 75 Jahre
früher erhalten. Nach dem II. Weltkrieg
entstand das moderne Akureyri rund
um den Pollurinn, den Teich hinter dem
Hafenkai. Von dort gelangt man in den
alten Stadtteil Fjaran. Hier, entlang der
Aðalstræti, der Lækjargata und der süd-
lichen Hafnarstræti, befindet man sich
im Museumsviertel der Stadt.
Einen gewaltigen Aufschwung als
Handelszentrum erhielt die Stadt, als
1886 die erste örtliche Konsumgenos-
senschaft KEA (Kaupfélag Eyfirðinga
Akureyrar) gegründet wurde. Der Ha-
fen, ein hohes Fischvorkommen und
fruchtbare Ackerflächen trugen eben-
falls zum wirtschaftlichen Aufstieg bei.
Die Einwohnerzahl der Stadt wuchs bis
zur Jahrhundertwende auf 1000 an. 25
Jahre später hatte sich die Zahl der Ein-
wohner verdreifacht, bis 1980 noch ein-
mal vervierfacht. Ursprünglich sollte die
KEA nach Aufhebung des dänischen
Handelsmonopols den Markt mit ein-
heimischen Produkten beleben. Außer-
dem bot der Hafen hervorragende
Möglichkeiten zum Warenexport. Die
Genossenschaft mit ihren Produktions-
stätten und Vertrieben für Erzeugnisse
aus der Land- und Fischwirtschaft be-
steht bis heute. Sie ist der größte Arbeit-
geber der Region. Auf den Namen KEA
stößt man auch bei Hotels und Super-
märkten.
Stadtwappen von Akureyri
 
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