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Siglufjörður
Fischarten und schuf neue Kleinbetrie-
be. Der Bau eines Flugplatzes sorgte für
einen Direktanschluss nach Reykjavík
und Akureyri. Der Fremdenverkehr ge-
wann an Bedeutung.
Auf der Halbinsel Þórmódseyri, die
nach dem ersten Siedler der Stadt be-
nannt ist, sind noch fünf alte, stillgelegte
Heringsfabriken zu sehen.
In der 1932 geweihten Kirche befin-
den sich ein Altarbild von Gunnlaugur
Blöndal und ein Taufstein von Ríkarður
Jónsson. Vor der Kirche steht die Skulp-
tur Síldveiði (Heringsfang) von Ragnar
Kjartansson.
Am Hafen erinnert das 1988 aufge-
stellte Denkmal Lífsbjórg an Schiffs-
brüchige. Die Bronzetafel nennt die Na-
men von 62 Seeleuten aus Siglufjörður,
die in den Jahren 1900-1988 ums Le-
ben kamen.
Von Siglufjörður führen markierte
Wanderwege zur Ostküste und zur
nördlichen Landzunge Siglunes. Unmit-
telbar im Süden der Stadt erstreckt sich
ein kleiner Wald, auch ein beliebtes
Ausflugsziel der Städter. Über den
630 m hohen Pass Siglufjarðarskarð
führt eine 12 km lange Allradpiste.
Selbst im Sommer kann auf dem Pass
noch Schnee liegen. Früher sollen auch
Gespenster auf dem Pass die Reisen-
den erschreckt haben. 1735 ließ des-
halb ein Pastor auf der Passhöhe einen
Altar errichten, damit Reisende nach ei-
nem Gebet, das die Gespenster bann-
te, unbehelligt ihren beschwerlichen
Weg fortsetzen konnten. Heute ist hier
Wintersport möglich. Es gibt zwei Ski-
lifte, gute Abfahrten und eine Sprung-
schanze.
V,C1
Die nördlichste Stadt Islands liegt am
Westufer des gleichnamigen Fjords.
Über einen längeren Zeitraum war Sig-
lufjörður Zentrum des Heringfangs.
Hier wurden ab 1903 von norwegi-
schen Handelsleuten Fischfabriken und
Salzereien gebaut. Während der Fang-
saison kamen Arbeiter aus dem ganzen
Land in die Stadt. Es herrschte ein regel-
rechter „Heringsrausch“. Im Jahr 1916
wurden 200.000 Fässer mit Salzhering
exportiert. In der Blütezeit des Herings-
fangs erwirtschaftete Siglufjörður nahe-
zu die Hälfte der Exporteinnahmen Is-
lands.
Siglufjörður bekam infolge seiner ra-
santen Entwicklung 1918 die Stadt-
rechte verliehen. Die Bedeutung des
Heringsfangs spiegelt sich auch im
Stadtwappen wider, das drei Heringe
zeigt. 1970 blieben die Heringsschwär-
me aus, und die Stadt verlor schlagartig
an Bedeutung. Der bis dahin erworbe-
ne Wohlstand fand ein jähes Ende. Die
Fischfabriken mussten schließen. Ein
großer Teil der über 3000 Einwohner
verließ die Stadt, besonders die jünge-
ren hielt nichts mehr. Sie bevorzugten
die Hauptstadt oder zumindest Akurey-
ri. Siglufjörður liegt zu isoliert und hat
zu wenig zu bieten. So sank die Ein-
wohnerzahl auf unter 1400.
Die Umstrukturierung der Stadt er-
folgte langsam. Man fing nun andere
Insel Drangey im Skagafjörður
 
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