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Þorláksson. Er übte mit seiner Bibel-
übersetzung nachhaltigen Einfluss auf
die isländische Sprache aus. 1798 muss-
te Hólar seine einflussreiche Position an
Reykjavík abgeben. Die beiden beste-
henden Bistümer wurden vereinigt, Hó-
lar wurde als Bischofssitz aufgegeben.
Als Pfarrgemeinde blieb der Ort weiter-
hin bestehen, seit 1986 wirkt hier auch
wieder ein Weihbischof.
Größte Sehenswürdigkeit des Ortes
ist die ehemalige Kathedrale. Mit 9 x
20 m gehört sie zwar zu den kleinen
Kirchen, jedoch ist die 1763 geweihte
Kirche die älteste noch erhaltene Stein-
kirche des Landes. Es handelt sich be-
reits um die siebte Kirche, die an dieser
Stelle entstand. In den Jahren 1759 bis
1763 wurde sie unter der Leitung eines
deutschen Maurermeisters nach den
Plänen des dänischen Architekten Lau-
ritz de Thurah erbaut. Gleich neben
dem flachen Kirchenbau erhebt sich
der 27 m hohe Glockenturm, der zu
Ehren von Jón Arason errichtet und
1950 eingeweiht wurde. In seinem Bau-
stil wurde er an die viel früher entstan-
dene Kirche angepasst.
Auf dem Friedhof gibt es einige alte
Grabsteine zu sehen. Um das Kirchen-
innere besichtigen zu können, muss
man an einer Führung teilnehmen. Da-
zu kann man sich an der Rezeption der
Schule anmelden. Besonders auffällig
und wertvoll ist der spätgotische Flügel-
altar mit holzgeschnitzten Skulpturen.
Ursprünglich stammt er aus Deutsch-
land oder Holland und wurde kurz vor
der Reformation hierher transportiert.
Im Mittelteil ist die Kreuzigung Jesu auf
dem Berg Golgatha dargestellt. Außer-
dem schmücken mit filigraner Holz-
schnitzerei verzierte Heiligenfiguren
den Altar. Auffällig ist auch ein Tripty-
chon, das aus Alabaster gefertigt ist und
aus England stammt. Neben dem Kruzi-
fix aus dem 16. Jahrhundert befindet
sich das Taufbecken aus grönländi-
schem Speckstein. Man erzählt sich,
dass es übers Meer hierher geschwom-
men sei. Auf der Kanzel sind Apostel
dargestellt, geschaffen von einem däni-
schen Künstler zur Zeit der Kirchenwei-
he. Das lithurgische Gerät ist ebenfalls
sehr wertvoll, es stammt aus dem 13. Jh.
Wo sich einst die berühmte Latein-
schule von Hólar befand, gibt es heute
eine Landwirtschaftsschule (1882 ge-
gründet). Sowohl in- als auch ausländi-
sche Studenten lernen hier. Besonderer
Schwerpunkt der Ausbildung ist die
Pferdezucht. Zudem werden Forstwirt-
schaft, Forellen-, Pelztier- und Schaf-
zucht gelehrt. In Hólar befindet sich
auch das staatliche Pferdezuchtzen-
trum. Über die Geschichte des Ortes
informiert ein Geschichtswanderweg
(Sögulöð), auf dem man unter ande-
rem zum Torfhaus Nýibær aus dem Jah-
re 1854 gelangt.
Tourist-Information i
Ferðaþjónustan á Hólum, Reisezentrum in
der Alten Schule, Tel. 4556333, www.holar.is,
ganzjährig geöffnet, Führung durch die Ka-
thedrale und die Ausgrabungsstätten, Ver-
mittlung von Reitausflügen und geführten
Wanderungen, Angelkarten.
Unterkunft N
Alte Schule, Tel. 4556333, ganzjährig ge-
öffnet, 50 Betten, DZ 90 Euro, Hütten für 2
(90 Euro) bis 12 Personen (260 Euro), Res-
taurant Unðir Byrðunni, Schwimmbad.
 
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