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standen vor einigen tausend Jahren
durch einen Bergrutsch am Vatndals-
fjall. Ein wenig nördlich der Ringstraße
liegen die drei auffallenden Hügel Þrís-
tapar. Hier fand am 12. Januar 1830
die l etzte Hinrichtung in Island statt,
bei der Agnes und Friðrik geköpft wur-
den, weil sie in Illugastaðir den Schmied
Natan Ketilsson und einen Bauern er-
mordet hatten. Die Mörder sind auf
dem Friedhof von Tjörn (an der Straße
745) begraben. In Illigastaðir im Laxár-
dalur östlich Blönduósbær sind Über-
reste der Schmiede erhalten.
Vom Hof Stóra-Giljá (Tel. 4524294,
vermietet zwei kleine Sommerhäuser
mit je 6 Schlafplätzen und Küche, 5500
ISK) stammt Þorvaldur der Weitgereiste.
Er war der erste Missionar in Island. In
einem großen Stein auf dem Grund-
stück des Hofs sollen zur Zeit der Chris-
tianisierung gute Geister gewohnt ha-
ben. Þorvaldurs Vater wollte sich nicht
taufen lassen, um die Schutzgeister sei-
nes Hofes nicht zu erzürnen. Der Mis-
sionar soll daraufhin die Stärke des neu-
en christlichen Glaubens bewiesen ha-
ben, indem er den Stein mit seinen Ge-
beten zerspringen ließ. Bei diesem Gull-
stein, dem „Goldstein“, wurde 1981 ein
Denkmal errichtet, das an die Christia-
nisierung Islands erinnert.
schaft und Kleingewerbe, vor allem im
Textilbereich, betrieben. Bei der Fische-
rei ist der Garnelen- und Schellfischfang
wichtig; eine richtige Hafenstadt ist
Blönduós aber nie geworden, da die
sandige Küste den Bau eines größeren
Hafens nicht zulässt. Dennoch haben
die Bewohner Mitte der 1990er Jahre
den kleinen Hafen ausbauen lassen, so
dass ein Trawler Garnelen und kleine
Fischkutter Jakobsmuscheln aus dem
Fjord holen können.
Ihren Namen hat die Stadt von der
Blanda, die aus mehreren Quellflüssen,
die am Hofsjökull entspringen, entsteht.
Der Fluss mündet bei Blönduós in den
Húnafjörður, an seiner Mündung ha-
ben sich einige kleine Inseln ausgebil-
det. Am nördlichen Ortsende gelangt
man über eine Fußgängerbrücke auf
die Insel Hrútey, seit 1975 Natur-
schutzgebiet. Die Insel liegt mitten im
Fluss und weist eine interessante Fauna
und Flora auf. Kurz hinter dieser Brücke
liegt eine neue, erst 1993 geweihte Kir-
che. Der Kirchplatz ist ein guter Aus-
sichtspunkt über die Stadt.
Das Textilmuseum informiert über
das Kunsthandwerk der Gegend und
zeigt alte isländische Trachten. Der
Pädagogin und Frauenrechtlerin Hall-
dóra Bjarnadóttir ist eine Ausstellung
gewidmet. Auf der 1962 erbauten Brü-
cke gelangt man über die Blanda in ei-
nen älteren Stadtteil. Unweit des Stran-
des stehen einige Holzhäuser und die
alte Kirche mit einem Altarbild des Ma-
lers Kjarval. In der Straße Blöndubyggð
ist das rotbraun angestrichene Holz-
haus Hillebrandthús das älteste Haus
der Stadt. Es stammt aus Skagaströnd,
Blönduós
IV,A/B2
Blönduós hat 820 Einwohner. Erst 1988
erhielt der Ort die Stadtrechte. An der
Mündung der Blanda gelegen, erstreckt
sich Blönduós an beiden Flussufern.
Der Verkehrsknotenpunkt ist lokales
Handelszentrum. Hier wird Landwirt-
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