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Route 3 C:
Vom Hóp nach Blönduós
Obwohl die Straße 711 auf der Westsei-
te des Vesturhópsvatn entlangführt,
lohnt sich ein 8 km langer Umweg auf
der Straße 717, die auf der Ostseite des
Sees verläuft. Borgarviki („Burgdorf“),
ein auffälliges Basaltgebilde aus 10-
15 m hohen Basaltsäulen, die eine kreis-
förmige Mulde umschließen, wurde
von Menschenhand bearbeitet, aufge-
stockt und zu einer „Burg“ gemacht.
Borgarviki kommt auch in zwei Sagas
vor, muss also in der Wikingerzeit ent-
standen sein. Besteigt man den Felsen,
hat man aus 177 m Höhe einen lohnen-
den Ausblick. Nördlich des Sees er-
streckt sich das das Schwemmland Ve-
sturhóp. Auf der Südwestseite des Ve-
sturhópsvatn, wo die Straße 717 wieder
in die Straße 711 einmündet, liegt 1 km
nördlich der alte Pfarrhof Breiðabóls-
staðir. 1117/ 1118 wurden hier die Ge-
setze des jungen Staates niederge-
schrieben, die zuvor nur mündlich
überliefert wurden. Jón Arason richtete
hier 1530 die erste Druckerei Islands
ein.
In Vatnshorn erreichen wir wieder die
Ringstraße. Wir fahren durch das Víði-
dalur nach Osten. Die Straße 715 führt
zu dem 5 km südlich der Ringstraße lie-
genden Guts- und Kirchhof Víðidals-
tunga. Hier wurden im Mittelalter be-
kannte Bücher geschrieben, so 1394
das weltberühmte Flateyarbók.
Kurz vor der Ringstraße bildet der
Fluss Fitjá die Wasserfälle Kerafossar.
Der Nehrung Hóp ist der Þingeyra-
sandur vorgelagert. Dieses Landstück
trennt den flachen See Hóp auch vom
Húnafjörður. Der See bedeckt eine
Fläche von 45 km² und gehört damit zu
den größten in Island.
Beim Hóp zweigt die Straße 722 in
das Vatnsdalur ab. Auf diesem Weg
kann man mit einem Geländewagen
weiter zur Arnarvatnsheiði fahren (sie-
he Route 7). Die Straße 721 führt in
Richtung Norden nach Þingeyrar. Der
Kirchenort gehörte lange Zeit zu den
bedeutendsten Höfen Islands. 1133
wurde ein Kloster gebaut, das den Ort
zu einem kulturellen Zentrum machte.
Die Goden trafen sich hier zum Thing.
In dem Kloster sind zahlreiche Sagas
entstanden. Mit der Reformation 1550
wurde das Kloster aufgelöst und verfiel.
Die heutige Kirche wurde 1864-1877
aus Steinen errichtet, die man im Win-
ter auf Schlitten über den zugefrorenen
Hóp herantransportierte. In der Kirche
ist das Altarbild aus Alabaster sehens-
wert, das von einem englischen Flügel-
altar aus dem 15. Jahrhundert stammt.
Auf dem Ferienhof Þingeyrar (ganzjährig
geöffnet, Tel. 4524365, Fax 4524569) kann
man in Gästezimmern und einer Schlaf-
sackunterkunft übernachten. Angeboten
werden Reitausflüge, Angeln sowie Enten-
und Gänsejagd.
Nahe der Ringstraße liegt das 4 km²
große Hügelfeld von Vatnsdalshólar am
Ausgang des Vatnsdalur. Die Hügel ent-
Vogelfelsen Hvítserkur im Húnafjörður
 
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