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9-Loch-Golfplatz, Víkurvöllur, Tel. 4381075.
Bootsausflüge, Sæferðir, Tel. 4381450,
www.saeferdir.is, Wal- und Vogelbeobach-
tungsfahrten.
Kapelle des Franziskanerinnen-Klosters,
Täglich geöffnet, Führungen (Anmeldung un-
ter Tel. 4332000).
Abstecher nach Flatey VIII,B1
Von Stykkishólmur gelangt man mit der
Fähre „Baldur“ in knapp 3 Std. über den
Breiðafjörður nach Brjánslækur in den West-
fjorden. Dazwischen legt die Fähre nach
1 Std. und 40 Min. auf der „flachen Insel“ Fla-
tey an. Bereits seit 1926 gibt es diesen Fähr-
betrieb. Heute verkehrt das siebte Schiff seit
Beginn der Breiðafjord-Überquerungen.
Es gibt mehrere Inseln mit dem Namen Fla-
tey. Eine davon ist die größte der Inseln im
Breiðafjörður, sie wurde berühmt durch den
Fund des nach ihr benannten mittelalter-
lichen Flateyjarbók. Dieses „Buch von Fla-
tey“ ist die größte und prachtvollste aller is-
ländischen Handschriften. Die Schrift ent-
stand vermutlich Ende des 14. Jahrhunderts
auf dem Hof Viðidalstunga bei Laugarbakki.
Auf 225 Pergamentseiten sind Sagas nieder-
geschrieben, mit Illustrationen und Kalligrafi-
en verziert. Sie handeln von den norwegi-
schen Königen Olav Tryggvason, Olav dem
Heiligen oder Håkon Håkonsson und der Ent-
deckung Amerikas. Für die Erstellung des Bu-
ches wurden die Häute von 113 Kälbern ver-
wendet. Irgendwann gelangte die Schrift
dann in den Privatbesitz eines Bauern auf Fla-
tey, wo sie sich bis 1647 befand. Dann erhielt
sie der Bischof von Skálholt als Geschenk,
wenig später kam sie zum dänischen König.
1971 wurde sie aus der Königlichen Biblio-
thek in Kopenhagen nach Reykjavík über-
stellt. Dort wurde sie zum Bestandteil der
Sammlung Árni Magnússon.
Im 12. Jahrhundert wurde auf Flatey ein
Kloster gegründet, das eine zentrale Rolle in
der Literatur spielte. Von dem Kloster ist heu-
te nichts mehr erhalten. Schon 50 Jahre spä-
ter war es nach Helgafell in der Nähe von
Stykkisholmur verlegt worden, wo es schnell
zu einem wichtigen geistigen, vor allem li-
terarischen, Zentrum wurde. Im 18. Jahrhun-
dert war Flatey die wichtigste Handels- und
Poststation für den ganzen westlichen Teil
Islands. Schiffe brachten Handelswaren vom
Kontinent, die gegen heimische Waren, vor
allem gegen Fisch und Seehundfelle, einge-
tauscht wurden.
Doch nicht nur Geschichtsinteressierten
kann ein Ausflug nach Flatey empfohlen wer-
Der Breiðafjörður
Zwischen den Westfjorden im Norden
und der Halbinsel Snæfellsnes im Sü-
den erstreckt sich der Breiðafjörður.
Über der blaugrünen Wasseroberfläche
erheben sich etwa 2500 unterschied-
lich große Inseln, Schären und Felsen.
Für die Isländer sind die Inseln im Brei-
ðafjörður gemäß einem Sprichwort ge-
nauso wenig zählbar wie die Hügel im
Vatnsdalur westlich von Blönduós.
Nachdem sich das Gletschereis zu-
rückgezogen hatte, das während der
letzten Eiszeit noch den ganzen Fjord
bedeckte, entstanden durch die abtra-
gende Kraft der Brandung diese Inseln
im Meer. Noch im vergangenen Jahr-
hundert waren viele der fruchtbaren In-
seln bewohnt. Heute gibt es nur noch
wenige besiedelte Inseln. Dafür haben
die Vogelkundler zahlreiche Inseln mit
ihrem großen Vogelvorkommen für
sich entdeckt. Die Schären sind ein
wichtiges Brutgebiet für Krähenschar-
ben, Kormorane und Eismöwen. Die
Wattlandschaft ist ein wichtiges Durch-
zugsgebiet für Gänse, vor allem Weiß-
wangen- und Ringelgänse, die auf
Grönland brüten. Auch Seehunde und
Kegelrobben leben auf den Inseln.
Das „Postgebäude“ auf Flatey
 
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