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weiter zweigt wieder eine kleine Stich-
straße zum Meer hin ab. Man sieht von
hier aus die beiden Felsen von Lóndran-
gar. Will man sie aus der Nähe betrach-
ten, fährt man auf einer Piste bis kurz
vor den Leuchtturm von Malarrif. Von
hier gelangt man zu Fuß zu den Felstür-
men. Auf dem Weg dorthin kommt
man an den Vogelfelsen von Þúfu-
björg und der grasbewachsenen Kra-
terruine Svalþúfa vorbei. An dem be-
sonders schönen, fast vollständigen Vo-
gelfelsen halten sich große Seevogel-
kolonien auf, unter anderem eine große
Anzahl von Trottellummen. Vor und
über den Kolonien fliegen immer wie-
der Silber-, Mantel- und Schmarotzer-
möwen, die es auf Eier und Jungvögel
abgesehen haben, die aber auch den
Altvögeln die gefangene Beute streitig
machen.
Man nimmt an, dass es sich bei den
Felsen von Lóndrangar um Überreste
von Vulkanschloten handelt. Der linke
der beiden ist etwa 75 m hoch und
weist bizarre Zacken auf. Der andere
hat etwa eine Höhe von 60 m und ei-
nen Buckel.
Von den Felsen an begeben wir uns
an die Westküste der Halbinsel, wo
das Meer auf eine Steilküste trifft, die
von den Lavaströmen des Snæfellsjökull
gebildet wurde.
sandur, der aus glatt geschliffenen La-
vasteinen besteht. Die Bucht wird auf
drei Seiten von hohen Lavafelsen um-
schlossen. Der kleine Lagunensee Djú-
palón schimmert smaragdgrün zwi-
schen der Lava; auch der schneebe-
deckte Snæfellsjökull spiegelt sich im
See. Dritvikurpollur war vom 16. bis
19. Jahrhundert die Hauptanlegestelle
der Fischerboote. Hier befand sich da-
mals der größte Fischereistützpunkt Is-
lands. Zur Hauptfangzeit von Anfang
April bis Mitte Mai arbeiteten dort 200
bis 600 Männer. Die Fischer fuhren mit
40 bis 60 Booten aufs Meer. In den Fel-
sen sind an einigen Stellen noch Reste
von Fischerhütten, Mauern und Fisch-
trockenplätzen zu erkennen. Ein frei ste-
hender Felsen im Meer heißt Tröllakirk-
ja (Trollkirche). Bei Ebbe kann man zu
Fuß dorthin gelangen. Über den Strand
der Bucht verstreut liegen die verroste-
ten Trümmer des englischen Trawlers
„Epine“, der am 13. März 1948 hier in
einem Sturm strandete. Nur fünf der 19
Besatzungsmitglieder konnten damals
gerettet werden.
Am Strand liegen auch einige Steine,
die zur „Musterung“ von Matrosen dien-
ten: Mit diesen Gewichten wurden die
Kräfte der Bewerber ermittelt. Es galt,
verschieden schwere Steine heben zu
können. Wer am stärksten war, schaffte
den fullsterkur („Ganzstarker“), einen
Lavabrocken von 154 kg. Halbstarke
konnten den 100 kg schweren hálf-
sterkur stemmen und „halbe Portionen“
Die Bucht Dritvík
VIII,A3
Wieder auf der Straße 574 zweigt 5 km
weiter die kurze Stichstraße 572 zur
Bucht Dritvík ab. Vom Parkplatz (Toilet-
ten) folgen wir dem Fußweg hinunter
zur Bucht und dem Strand Djúpalóns-
Bild links: Wasserfall Klukkufoss;
rechts: Lavahöhle Eyvindarkóla
 
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