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Route 2 E:
Auf den Straßen 54
und 574 nach Malarrif (88 km)
Auf der Halbinsel kommen ganz jun-
ge, aber auch ganz alte Gesteine vor.
Das „Rückgrat“ der Halbinsel wird von
tertiären und eiszeitlichen Basalten ge-
bildet. Die Berge sind bis zu 900 m
hoch und werden von dem erdge-
schichtlich viel jüngeren Snæfellsjökull
(1446 m) an der Westspitze der Insel
überragt. Am Rand von Trogtälern er-
heben sich steile Bergflanken, ein deut-
licher Hinweis auf die eiszeitliche Ent-
stehung von Snæfellsnes. Die älteren
Landschaftsteile sind von Zwergstrauch-
heiden bedeckt. Zudem kommt hier
der in Island seltene Schwedische Hart-
riegel vor. In den aktiven Vulkanzonen
herrschen auf den frischen Lavaströ-
men Heidepflanzen vor. Wo der Boden
mit den dicken Polstern des Zacken-
mützenmooses bedeckt ist, können
sich hingegen nur wenige andere Pflan-
zen behaupten.
Auf Snæfellsnes gibt es mehrere Na-
turschutzgebiete. Im Süden der Halb-
insel liegt das Reservat „Ströndin við
Stapa og Hellna“ unweit von Arnarsta-
pi. Es ist 58 ha groß und besteht seit
1988. Im südwestlichen Teil von Snæ-
fellsnes kommen an den Steilfelsen gro-
ße Seevogelkolonien vor. Im Grundar-
fjörður liegt die Insel Melrakkaey. Sie
ist 9 ha groß und wurde 1974 zum Na-
turschutzgebiet erklärt. Dort sind Eis-
möwen am Boden zu sehen, was es
sonst sehr selten gibt. Außerdem gibt
es Kormorane, Krähenscharben, Drei-
zehenmöwen und Papageitaucher. Ent-
lang der Küsten kann man auch Sing-
schwäne, Eiderenten, Austernfischer,
Alpenstrandläufer, Herings- und Eis-
möwen beobachten. Der Snæfellsjö-
Westlich der Straße 54 erstreckt sich
das Lavafeld Eldborgarhraun. Inmitten
der Lava liegt der 112 m hohe Lavaring
Eldborg, auf Deutsch „Feuerburg“, des-
sen ebenmäßige Form an einen Mond-
krater erinnert. Hinter diesem Lavafeld
beginnt unsere Rundfahrt auf der Halb-
insel Snæfellsnes.
Wie ein langer Finger erstreckt sich
die Halbinsel Snæfellsnes von West-
island in den Nordatlantik. Die Land-
zunge bildet eine natürliche Begren-
zung zwischen dem Faxaflói im Süden
und dem Breiðafjörður im Norden.
Snæfellsbær ist der westlichste und
südliche Teil der Halbinsel Snæfellsnes;
hier leben etwa 1700 Einwohner. Dazu
zählen Ólafsvík als größter Ort sowie
Hellissandur, Rif, Hellnar und Arnastapi.
Ein großer Teil aber ist unbewohnt.
Auf der dünn besiedelten Halbinsel
gibt es auf eng umgrenztem Raum die
ganze Vielfalt isländischer Landschaf-
ten zu entdecken. Im westlichen Teil
der Insel dominiert der sagenumwobe-
ne Gletscher Snæfellsjökull (vgl. ent-
sprechenden Exkurs). Hier treffen wir
auf unterschiedliche Vulkantypen, farbi-
ge Lavafelder, Lavahöhlen, mineralhalti-
ge Quellen, Fundorte von Fossilien und
eine faszinierende Bergwelt. In der Mit-
te der Halbinsel erhebt sich ein Ge-
birgsmassiv aus Basaltgestein und trennt
den Nordteil, der von Fjorden geprägt
ist, vom Südteil. Im Süden herrscht eine
sumpfige Graslandschaft vor.
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