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ratenüberfällen vorzubeugen. Reste da-
von sind noch unter den Lavamassen zu
erkennen.
Auch die Bewohner der Westmänner-
Inseln hatten unter dem dänischen
Handelsmonopol zu leiden. Erst mit
dem Fischfang Mitte des 19. Jahrhun-
derts ging es ökonomisch bergauf. Bis
heute werden auf den Inseln hohe
Fangquoten und damit gute Einnahmen
erzielt. Die Bewohner der Westmänner-
Inseln zeichnen für 15 % des isländi-
schen Exports verantwortlich. Landwirt-
schaft wird seit dem Vulkanausbruch
1973 nicht mehr betrieben. Heute ist
der Lebensstandard aufgrund des Fisch-
reichtums hoch. Es gibt hier etwa 1500
Autos, aber nur 40 km Straßen!
Hauptattraktion für Naturkundler sind
die Vögel. Es gibt viele Vogelberge und
wichtige Brutplätze von Basstölpeln,
Schwarzschnabel-Sturmtauchern, Wel-
lenläufern und Sturmschwalben. Surt-
sey (vgl. entsprechenden Exkurs) ist be-
vorzugter Rastplatz für Zugvögel auf ih-
rer Reise von oder nach Europa. Auch
Seehunde und Kegelrobben sind hier
anzutreffen. Doch auch Pflanzeninte-
ressierte kommen auf ihre Kosten.
Surtsey -
eine neue Insel entsteht
Der östliche Ausläufer der aktiven Vul-
kanzone Islands setzt sich nach Süden
bis über die Westmänner-Inseln hinaus
fort. Die Entstehung der Inseln geht auf
submarine Vulkanausbrüche zurück. In
dieser Gegend befinden sich etwa 80
Vulkankrater, die meisten auf dem Mee-
resgrund. Die ältesten Inseln sind etwa
10.000 Jahre alt. Wie sie entstanden
sind, konnte man bei der jüngsten Insel,
Surtsey, beobachten, die erst 40 Jahre
alt ist.
Der Vulkanausbruch am 14. Novem-
ber 1963 kam völlig überraschend. Zu-
erst sah man nur Dampfwolken über
dem Wasser, doch bereits einen Tag
später konnte man einen Aschekegel im
vormals 130 m tiefen Meer erkennen. Er
hatte Ausmaße von 10 m Höhe und fast
500 m Länge. Anfang 1964 traten erst-
mals Lavamassen aus dem Vulkan aus.
Mitte 1967 erlosch er wieder. Eine
2,5 km² große und bis zu 169 m hohe
Insel war entstanden, die den Namen
des Feuergottes „Surtur“ aus der islän-
dischen Mythologie erhielt. Insgesamt
entstanden bei dem Ausbruch drei In-
seln, doch wurden durch die Erosion
zwei bereits wieder abgetragen. Auch
an Surtsey „nagen“ die Naturgewalten.
Dennoch ist sie nach Heimaey die
zweitgrößte der Westmänner-Inseln.
Sofort nach ihrer Entstehung stellte man
Surtsey unter Naturschutz. Die Insel
darf nur mit Sondergenehmigung betre-
ten werden. Von Reykjavík werden je-
doch Rundflüge und von Heimaey
Bootsfahrten nach Surtsey angeboten.
Insel Heimaey
XIX,C/D3
Auf der Hauptinsel der Westmänner-
Inseln - 6 km lang und höchstens 3 km
breit, mit einer Fläche von etwa 14 km 2
- leben gut 4000 Menschen.
Das Eigentümlichste gleich vorne-
weg: Auf Heimaey werden Vögel zum
Verzehr gejagt! Im Juli und August ist
sechs Wochen lang die Jagd auf Vögel
frei gegeben, auch das Sammeln von
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