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In-Depth Information
Reliefkarte des Landes, die einen guten
Überblick über die geologische Struk-
tur Islands gibt und die man sich unbe-
dingt ansehen sollte.
In der parallel verlaufenden Kirkju-
stræti kommen wir zum
Alþingi-Haus,
in dem seit 1881 das Parlament tagt.
Ursprünglich als erstes isländisches Par-
lament 930 in Þingvellir gegründet,
wurde das Alþing später in die Haupt-
stadt verlegt. Außerdem beherbergte
das Parlamentsgebäude die Landes-
bibliothek und die Altertumssammlung.
Es diente auch der Universität als Raum,
bis diese 1940 in ein eigenes Gebäude
umzog. Vor dem Haus befindet sich ei-
ne Statue, die
Jón Sigurdsson
zeigt, den
Führer im isländischen Unabhängig-
keitskrieg des 19. Jahrhunderts. Der 17.
Juni, Sigurdssons Geburtstag, wird heu-
te als Nationalfeiertag begangen. An
diesem Tag erhielt Island 1944 außer-
dem wieder seine eigene Verfassung.
Am Austurvöllur, auf Deutsch „Ost-
platz“, unmittelbar neben dem Alþing-
Haus, steht die älteste Kirche der Stadt:
Die
Lutherische Domkirche
(Domkirk-
jan) stammt aus dem Jahre 1796 und
wurde fertig gestellt, nachdem der Bi-
schofssitz von Skálholt nach Reykjavík
verlegt wurde. Im Innern steht ein Tauf-
becken, das von
Berthel Þórvaldsen
stammt.
Vom Café Paris kann man bei einer
Kanne Kaffee und einem leckeren
Snack das bunte Treiben auf dem
schönsten Platz der Stadt in Ruhe be-
obachten.
Gehen wir die Kirkjustræti weiter, ge-
langen wir zur Lækjargata. Hier befin-
det sich die Mentaskólinn i Reykjavík.
Die Geschichte dieses
alten Gymnasi-
ums
reicht bis zum 11. Jahrhundert zu-
rück. Bis 1847 war es die einzige Schu-
le, deren Abschluss zum Besuch der
Universität von Kopenhagen berechtig-
te. Zu den berühmtesten Schülern ge-
hören zwei Nobelpreisträger:
Niels Fin-
sen
erhielt die Auszeichnung 1903 für
seine Verdienste in der Medizin,
Halldór
Laxness
bekam 1955 den Literatur-
nobelpreis. Vor der Schule befindet sich
die Skulptur „Das Gesicht der Sonne“
von
Ásmundur Sveinsson
aus dem Jahre
1969. Es ist das Geschenk von neun
Schulklassen.
Die
Austurstræti,
einst eine der
Haupteinkaufsstraßen der Stadt, hat in
den letzten Jahren ihren Charme verlo-
ren. Erotik-Clubs hielten Einzug rund
um Austurstræti. Seit 1996 hat sich die
Zahl der Geschäfte in dieser Gegend
um fast die Hälfte verringert.
In Verlängerung der Austurstræti ist
der
Laugavegur
heute die
bedeutends-
te Einkaufsstraße
der Stadt. Aber auch
hier hat ein Geschäftesterben stattge-
funden. Weitere Geschäftsstraßen sind
Hafnarstræti, Bankastræti und Skólavör-
durstígur.
In der
Aðalstræti Nr. 10
steht das an-
geblich
älteste erhaltene Haus der
Stadt.
Es ist etwa 230 Jahre alt und be-
findet sich an Reykjavíks ältester Straße.
In der
Hafnarstræti,
die ursprünglich
der früheren Küstenlinie folgte (daher
der etwas kurvige Verlauf), befinden
sich mehrere Geschäfte für Handarbei-
Blick auf Reykjavík
(in der Mitte der Stadtsee Tjörnin)