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hunderts Manufakturen in Reykjavík an.
Dadurch erhielt die kleine Handwerker-
und Fischersiedlung mit ihren 179 Ein-
wohnern 1786 vom Dänenkönig Chris-
tian VII. die Stadtrechte verliehen. Da-
mals war das dänische Handelsmono-
pol gerade gelockert worden. Die Be-
wohner hatten ihren Arbeitsplatz vor al-
lem in der Wollverarbeitungs- und
Fischindustrie. Reykjavík gewann erst
an Bedeutung, als es 1796 alleiniger Bi-
schofssitz wurde und 1845 das isländi-
sche Parlament, das Alþing, sowie der
Oberste Gerichtshof hierher verlegt
wurden. In der Folge stieg auch die Ein-
wohnerzahl.
wohner) und Bessastaðahreppur (3.800
Einwohner) sind meist bevorzugtere
Wohnorte als Reykjavík (117.600 Ein-
wohner) selbst.
Bedeutung der Stadt
Fragt man sich, worin die Anziehungs-
kraft dieser Stadt liegt, muss man sich
vor Augen halten, dass das Leben hier
viel mehr Annehmlichkeiten zu bieten
hat als im übrigen Land. Reykjavík ver-
fügt außerdem über eine gut ausgebau-
te Infrastruktur. Alle wichtigen Einrich-
tungen konzentrieren sich auf die
Hauptstadt. Hier gibt es auch wesent-
lich mehr Arbeitsplätze als auf dem
Land. Vor allem im Bereich der Dienst-
leistungen sind zahlreiche Menschen
beschäftigt. Aber auch Verwaltung,
Handel, Wirtschaft und Verkehr bieten
eine große Zahl von Arbeitsplätzen.
Die meisten isländischen Unternehmen
und Behörden haben ihren Sitz in der
Hauptstadt.
Reykjavík ist der bedeutendste Wirt-
schaftsstandort des Landes. Die Stadt
besitzt zwei Häfen, einer davon ist der
größte und wichtigste Hafen Islands.
Der größte Inlandsflughafen befindet
sich ebenfalls in der Hauptstadt. Werft-
anlagen, Fisch- und Maschinenfabriken
haben sich in Reykjavík angesiedelt. Die
Ausbildungs- und Verdienstmöglichkei-
ten sind hier wesentlich besser als im
übrigen Land.
„Reykjavík, wo Kultur und Natur auf-
einandertreffen“, ist einer der Slogans,
mit denen die nördlichste Hauptstadt
der Welt wirbt. Im Jahr 2000 war sie
Kulturhauptstadt Europas, präsentierte
Einwohner
Besonders nach dem II. Weltkrieg
wuchs Reykjavík rasant. Zu Beginn der
1970er Jahre entstanden riesige Wohn-
siedlungen. Als am Anfang der 1980er
Jahre die Inflationsrate über 80 % be-
trug, wurden Kredite so billig, dass sich
viele Familien ein eigenes Haus leisten
konnten. Es entstanden ausgedehnte Ei-
genheimsiedlungen, die zur Vergröße-
rung der Stadtfläche und der Vororte
führten.
Die Landflucht in Island ist groß; je-
des Jahr wandern 4000 Isländer aus
ländlichen Gebieten in die Städte, viele
in den Großraum Reykjavík. Hier woh-
nen heute schon rund 195.000 Men-
schen, das sind 62 % der Bevölkerung.
Die modernen Trabantenstädte Kópa-
vogur (28.300 Einwohner), Hafnar-
fjörður (24.700 Einwohner), Garðabær
(9.800 Einwohner), Mosfellsbær (7.800
Einwohner), Seltjarnarnes (4.400 Ein-
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