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gert Ólafsson
(1726-1768) schrieb zu-
sammen mit dem Arzt
Bjarni Pálsson
erstmals eine ausführliche Darstellung
Islands. Die pietistische Haltung von
Jón Steingrímsson
(1728-1791) floss in
seine Werke mit ein. Seine Selbstbio-
grafie dokumentiert die Sozial- und Kul-
turgeschichte der damaligen Zeit.
Sigurður Pétersson
(1759-1827) fun-
gierte vor allem als Komödienschreiber.
Er begründete die
Beginn des öffentli-
chen Theaters
in Island.
Magnús Ste-
phensen
(1762-1833) hatte den An-
spruch, das Wissen und den Ge-
schmack seiner Mitbürger zu steigern.
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts fand
eine Rückbesinnung auf die traditionel-
len Sagas und Eddas statt, aus der sich
die romantische und nationale Dich-
tung entwickelte - es kam zu einem
Wiedererwachen der isländischen Kul-
tur. Die Zeitschrift „Fjölnir“, die von
1835-1847 erschien, begründete den
Beginn der Romantik. Zu den Heraus-
gebern zählte der im 19. Jahrhundert
für seine
Naturgedichte
berühmte
Dichter
Jónas Hallgrímsson
(1807-
1845), ein Meister isländischer Roman-
tik. Wichtige Vertreter der Lyrik waren
Bjarni V. Thórarensen, Grímur Þ. Thom-
sen, Benedikt S. Gröndal
und
Steingrím-
mur Þorsteinsson.
Mit
Sigurður Breið-
fjörð
(1798-1846) und
Hjálmar Jónsson
gewann die Dichtung von Rímur noch
einmal an Bedeutung. Aus den isländi-
schen Jahrbüchern in Geschichtsform
(„Islands árbækur i sögu-formi 1262-
1832“), die in zwölf Bänden von
Jón
Espólin
(1769-1855) in den Jahren
1821-1855 herausgegeben wurden,
entwickelte sich eine neue Form der
Prosa in Island.
Jón Þ. Thoroddsen
ver-
fasste den ersten neuen isländischen
Roman. In der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts gewann das
Drama
in Is-
land an Bedeutung, wichtige Vertreter
waren hier
Jóhann Sigurjónsson, Mat-
thías Jochumsson
und
Ingriði Einarsson.
Der Pfarrer und Dichter
Matthías Jo-
chumsson
(1835-1920) verfasste 1874
zum Gedenken an die Besiedlung Is-
lands den Text für einen Lobgesang:
„Ó, guð vors lands“
- „Oh, Gott unse-
res Landes“. Der Komponist und Pianist
Sveinbjörn Sveinbjörnsson
(1847-1927)
komponierte die Musik dazu. Auf der
1000-Jahr-Feier des Parlaments wurde
dieses Lied 1930 in Þingvellir zur
islän-
dischen Nationalhymne
(lofsöngur).
Jón Sveinsson (1857-1944)
ist in sei-
ner Heimat nahezu vergessen, in ande-
ren europäischen Ländern jedoch, vor
allem in Deutschland, hat er sich mit
dem Jugendbuch „Nonni“, einer Verar-
beitung seiner Kindheitserinnerungen
aus der Umgebung von Akureyri, einen
Namen gemacht. Von der Literaturwis-
senschaft wird er kaum beachtet.
Sveinsson kam 1944 bei einem Bom-
benangriff in Köln ums Leben. Dort
liegt er auch begraben. Die Werke
Sveinssons wurden beeinflusst von der
wiedererlangten teilweisen Autonomie,
die 1874 in einer wirtschaftlichen Not-
zeit in einer nur wenig industrialisierten
Gesellschaft gewährt wurde. Die Fol-
gen verarbeiteten zahlreiche Dichter,
die zu Beginn noch den Realisten an-
gehörten und dann eher zu Neuroman-
tikern wurden, in ihren Werken. Dies
sind
Einar Benediktsson, Þorsteinn Erl-
lingsson, Gestur Pálsson, Hannes P. Haf-