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nisvolle Hinweise auf mythische Bege-
benheiten lassen sich mit realen Orten
und Landschaften verbinden .
nach Ansicht von Walter Hansen nur
um das nahe gelegene Herðubreiðar-
lindir handeln kann, das tatsächlich als
grüne Oase mitten im endlos erschei-
nenden Ódáðahraun liegt. Auf dem
Idafeld halten die Götter Gericht und
vertreiben sich die Zeit mit Spielen; sie
„würfeln“ und bestimmen damit das
Schicksal der Menschen.
Im Norden, in der Flammenburg
Hverfjall unweit des Mývatn, beschützt
der Riese Gymir seine schöne Tochter
Gerda durch einen Ring aus Feuer und
Lava. Von Asgard aus sieht Freyr, der
Gott der Fruchtbarkeit, die schöne
Tochter des Riesen und entbrennt in
feurigem Begehren nach ihr - Meta-
phern für das vulkanische Feuer aus der
Tiefe der Erde.
Die dunklen Lavagewölbe tief im In-
nern der Askja sind das Heim der
Schwarzalfen. In der Edda sind sie dar-
gestellt als hässliche, schwarze Zwerge
mit guten wie bösen Eigenschaften, die
im Dunkeln unter der Erde leben und
dort in ihren Schmieden allerlei Wun-
derdinge wie Mjölnir, den Blitze schleu-
dernden Hammer Thors, herstellen.
Viele ihrer Schätze sind fluchbeladen
und bringen Verderben über den, der
sie unerlaubt an sich nimmt. Die Sonne
ist die Todfeindin der Schwarzalfen,
denn ihre Strahlen lassen sie zu Stein er-
starren. Im nahe gelegenen Dyngju-
fjalladalur beginnt die Welt der Stein-
riesen, eine Landschaft aus bizarr er-
starrten Lavagebilden. Der mythische
Grenzfluss Ifing, der nie gefriert und die
Welt der Götter vom Reich der Riesen
und Dämonen trennt, ist vermutlich der
breite Lavastrom Útbruni. In der Edda
Landmarken der
germanischen Götterwelt
Den Autoren Karl Simrock, der die al-
ten Edda-Texte übersetzte und kom-
mentierte, sowie Walter Hansen mit sei-
nem Buch „Asgard, Entdeckungsfahrt
in die germanische Götterwelt Islands“
ist es zu verdanken, dass auf eine faszi-
nierende, aber auch spekulative Weise
die Verbindung der germanischen My-
then und damit der Edda mit den realen
Landmarken in Island und der Ge-
schichte des Landes hergestellt werden
kann (vgl. auch die Karte).
Die wichtigste Kultstätte der Germa-
nen, Asgard, der Wohnsitz der Götter,
ist der weithin sichtbare 1682 m hohe
Tafelvulkan Herðubreið. Zwischen As-
gard und dem Himmel im christlichen
Glauben gibt es Parallelen. Odins Thron
Hlidskjalf steht im obersten Stockwerk
der Götterburg, im Walaskjalf, der sich
als schneebedeckter kegelförmiger Gip-
fel des Vulkanbergs 151 m über einem
Hochplateau erhebt. Das Bergmassiv
des Herðubreið besteht aus dem vulka-
nischen Glas Hyaloklastit und soll bei
einem bestimmten Sonnenstand ge-
heimnisvoll leuchten. Im unteren Teil
des Bergs wohnen deshalb die Licht-
alfen, mythische Urahnen guter Haus-
geister, Elfen und Feen, die dem Men-
schen beistehen und ihn beschützen.
Am Fuße der Götterburg liegt - einer
mythischen Thingstätte gleich - der
Versammlungsplatz der Götter, die
grüne Ebene Idafeld, bei der es sich
 
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