Travel Reference
In-Depth Information
rache. Es sind aber auch Beschreibun-
gen von alten Orten darin enthalten,
die heute noch existieren.
Zuerst wurden die Sagas auf Perga-
ment festgehalten, das in Handarbeit
aus Kalbshäuten gefertigt wurde. Ein
Zehntel dieser alten Pergamente ist
heute noch vorhanden. Für das Flatey-
jarbók entstanden aus mehr als 100
Kalbshäuten über 200 Blätter. Der
Landbesitzer Jón Hákonarson gab es
bei zwei Priestern in Auftrag. Das Buch,
Ende des 14. Jahrhunderts entstanden,
ist die umfangreichste aller Pergament-
handschriften. Es handelt von den Sa-
gas der norwegischen Könige. Bis 1647
befand sich das Buch in Privatbesitz auf
der Insel Flatey, bevor es der Bischof
von Skálholt als Geschenk erhielt. Ein
paar Jahre später bekam es der däni-
sche König, bis 1971 wurde das Buch in
der Königlichen Bibliothek in Kopenha-
gen aufbewahrt. Heute befindet sich
das Werk im Arni-Magnusson-Institut in
Reykjavík.
Zwar wurden noch bis ins 16. Jahr-
hundert hinein sagaähnliche Texte ver-
fasst, in ihrem literarischen und künstle-
rischen Wert waren sie jedoch nicht
mehr mit den früheren Werken ver-
gleichbar.
dieser Welt (Götterdämmerung) auf-
grund des Sündenfalls der Götter und
die Erschaffung einer neuen Welt durch
einen sündenfreien Gott. Die Inhalte
der Eddas sind mit isländischen Natur-
phänomenen verknüpft. Die Strophen
haben meist einen germanisch-heidni-
schen Charakter.
Einige Historiker sagen, Edda leite
sich von der lateinischen Verbform
„edo“ = „ich verkünde“ ab; andere
führen den Namen auf einen alten Aus-
druck für „Großmutter“ zurück, die
ihren Enkeln von der Vergangenheit er-
zählt. Ernst Uehli versteht das Wort „Ed-
da“ umfassender als die indogermani-
sche Bezeichnung für das „schöpferi-
sche Weltenwort“.
1643 fand Bischof Brynjulf Swendsson
zu Skálholt eine alte Handschriften-
sammlung, die aus über hundert Göt-
ter- und Heldenliedern, Spruchweishei-
ten, Zaubersprüchen und Sittenlehren
unbekannter Dichter bestand. Vermut-
lich stammen die Schriften ursprünglich
von dem isländischen Bischof Sæmun-
dar (1056-1133), der damals die nur
mündlich überlieferten Lieder auf-
schrieb. Brynjulf Swendsson fügte sei-
ner Abschrift eigenhändig den Titel „Ed-
da Sæmundar hinns fraða“ (Edda Sä-
mund des Gelehrten) hinzu. An dieser
Stelle tritt der Name Edda übrigens das
erste und einzige Mal explizit in Erschei-
nung. Diese Sammlung wird heute als
Lieder-Edda, Sæmundar-Edda oder äl-
tere Edda bezeichnet. Man hat heraus-
gefunden, dass viele dieser alten Lieder
wahrscheinlich aufgrund von mündli-
chen Überlieferungen von Snorri Sturlu-
son in die Prosa-Edda eingearbeitet
Eddas
Die Eddas entstanden zwischen 800
und 1200 und bestehen aus mythischen
Helden- und Götterliedern, die sagen-
hafte Begebenheiten aus Island schil-
dern. Sie erzählen anhand individuali-
sierter Göttergestalten und Götter-
schicksale die Schöpfung der Welt
und der Menschen, den Untergang
 
Search WWH ::




Custom Search