Travel Reference
In-Depth Information
Energiewirtschaft
mit dieser Energie 86 % der Bevölke-
rung. Aber auch einige Gehwege und
Straßen werden in der Hauptstadt
durch „unterirdische Heizung“ im Win-
ter schnee- und eisfrei gehalten. 1993
betrug die Gesamtleistung der genutz-
ten geothermalen Energie 5000 GWh;
theoretisch könnten insgesamt 125.000
GWh technisch erschlossen werden.
Die genutzte geothermale Energie spart
770.000 t Heizöl pro Jahr ein.
Der Energieverbrauch Islands ist sehr
hoch und rangiert in der Weltstatistik
an fünfter Stelle bezüglich des Strom-
verbrauchs pro Kopf der Bevölkerung.
Aber: Die „grüne Energie“ wird sehr
umweltverträglich zu zwei Dritteln aus
Wasserkraft und geothermalen Quellen
gewonnen, den Rest spenden impor-
tiertes Erdöl und importierte Kohle.
Die niedrigen Energiekosten machen
die Einfuhr von Rohstoffen über weite
Schiffswege rentabel. In Straumsvík
14 km südlich von Reykjavík wird des-
halb seit 1969 Aluminium aus australi-
schen Rohstoffen gewonnen. Durch
das so produzierte Rohaluminium
(88.000 t jährlich) werden 10 % des Ex-
porterlöses des Landes erwirtschaftet.
Derzeit werden in Ostisland ein neues
Aluminiumwerk und in Reyðarfjörður
ein neuer Hafen für große Übersee-
schiffe gebaut. Im Jahr 1979 entstand
17 km von Akranes entfernt am Nord-
ufer des Hvalfjörður das Ferro-Sili-
zium-Schmelzwerk Grundartangi. Mit
importierten Rohstoffen werden hier
jährlich 70.000 t 75 %iges Ferrosilizium
hergestellt, was zur Stahlproduktion vor
allem in westeuropäischen Ländern ver-
wendet wird. Seit 1954 werden in ei-
Island verfügt mit Wasserkraftwerken
und geothermalen Energiequellen
über gewaltige nutzbare Energiemen-
gen. Die technisch ausbeutbare Was-
serenergie wird auf 64.000 Gigawatt-
stunden (GWh) pro Jahr geschätzt, un-
ter Berücksichtigung ökonomischer
und ökologischer Aspekte könnten
45.000 GWh genutzt werden. 1993
wurden 4950 GWh Leistung aus der
Wasserkraft gewonnen. Nach einem
Gesetz von 1946 müssen die Stromer-
zeugung und der Vertrieb der Energie
in staatlicher Hand liegen, wenn die
Leistung einer Anlage 80 kWh über-
steigt. Die Landeskraftwerks-Gesell-
schaft landsvirkjun liefert über ihr Netz
93,8 % des gesamten isländischen
Stroms.
Geothermalenergie wird hauptsäch-
lich zum Beheizen von Gebäuden, von
15 ha überglaster Gewächshausfläche
und etwa 80 öffentlichen Schwimmbä-
dern verwendet. Reykjavík und zwei
Dutzend andere Gemeinden versorgen
Die größten
Wasserkraftwerke Islands
Leistung/Inbetriebnahme
Karahnjúkar: 690 MW/2007
Búrfell: 270 MW/1970
Hrauneyjarfoss: 210 MW/1982
Sigalda: 150 MW/1976
Vatnsfellvirkjun: 90 MW/2001
 
Search WWH ::




Custom Search