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fentlichkeit auf sich. Isländischer Fisch
wurde international boykottiert. Dies
hatte einschneidende Auswirkungen
auf die isländische Wirtschaft. Die Be-
fürworter des Walfangs mussten einlen-
ken. Nach den Protesten der Tierschüt-
zer wurde die Zahl der erbeuteten Wa-
le reduziert. Um aber nicht weiter an
das Fangverbot gebunden zu sein, trat
Island gleichzeitig aus der IWC aus. Im
Oktober 2006 hat die isländische Re-
gierung das Jagen von Finnwalen wie-
der erlaubt. Obwohl nachgewiesen ist,
dass die Waljagd weniger Erlöse bringt
als die Walbeobachtung und auch der
Tourismus sowie das internationale An-
sehen des Landes unter dem gewerbli-
chen Walfang leiden, nehmen die Islän-
der diese Nachteile und wirtschaftliche
Sanktionen in Kauf.
portiert werden (wobei Deutschland
vor Dänemark und Norwegen an erster
Stelle steht).
An größeren Fertigungsbetrieben ar-
beiten in Island eine Düngemittelfa-
brik, ein Kieselgurwerk und staatliche
Zementfabriken. Sowohl in der Dün-
gemittel- als auch in den Zementfabri-
ken wird Muschelschill, Kalkmaterial
aus tief im Meer liegenden Muschel-
bänken, als Rohstoff verarbeitet. Aus
Diatomeenerde, die im Mývatn vor-
kommt, wird bei Reykjahlið Kieselgur
hergestellt. Es dient zur Produktion von
Filtern, Isoliermaterial und Dynamit und
wird fast ausschließlich exportiert.
Die Metall verarbeitende Industrie
besteht vor allem aus einigen Stahl-
schiffsbauwerften. Weitere Produkte
der herstellenden Industrie sind Wolle,
Lederwaren, Sportbekleidung, Schu-
he und Farben. Isländische Wollpul-
lover, Decken aus Schafswolle, Schals,
Wollkostüme und andere Strickwaren
sind begehrte Souvenirs. Das Strickgarn
(isl. lopi) wird auch zu Teppichen wei-
terverarbeitet. Zunehmend erfolgrei-
cher verläuft der Export von reinem is-
ländischem Trinkwasser, das völlig un-
belastet von Schadstoffen ist und we-
gen seines Mineralienreichtums beson-
ders gut schmeckt. Dieses Wasser wird
sowohl in den USA als auch in Europa
zu kohlensäurehaltigem Mineralwasser
und Limonade weiterverarbeitet.
Die Exportindustrie gibt etwa 30.000
Isländern Arbeit und macht rund 21 %
des Bruttosozialproduktes aus. Neben
den USA und Großbritannien ist
Deutschland Hauptabnehmer der islän-
dischen Produkte.
Exportwirtschaft
und herstellende Industrie
Den größten Teil des isländischen Ex-
ports nehmen Fisch und Fischproduk-
te ein; der Umsatz mit diesen Waren
entspricht etwa 14 % des Bruttosozial-
produktes des Landes. Wichtige Export-
güter sind auch Aluminium und Eisen-
silikon. Die am schnellsten wachsen-
den Exportzweige sind die Herstellung
von Ausrüstung für den Fischfang und
dessen Weiterverarbeitung (Netze,
elektronisches Gerät, Fischverarbei-
tungsmaschinen usw.), Computer-Soft-
ware und Biotechnologie. Ansonsten
exportieren die Isländer kaum eigene
Produkte, viele Dinge, die nicht in Is-
land gefertigt werden, müssen teuer im-
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