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Ólafur Ragnar Grímsson
Islands fünfter Präsident
heißt
Ólafur
Ragnar Grímsson.
Er ist seit August 1996
im Amt.
Ólafur Ragnar Grímsson wurde 1943
als Sohn des Friseurs und Stadtrats Grí-
mur Kristgeirsson und der Hausfrau Svan-
hilður Ólafsdóttir in Ísafjörður geboren.
Seine Kindheit verbrachte er in seiner Ge-
burtsstadt und bei seinen Großeltern in
Þingeyri. Er machte 1962 sein Abitur in
Reykjavík. Bereits während seiner Schul-
zeit war er Präsident der schulinternen
Diskussionsrunde „Zukunft“. Grímsson
studierte Wirtschafts- und Politikwissen-
schaften in Manchester. 1965 legte er
dort den Abschluss des Bachelor of Arts
ab und promovierte fünf Jahre später. Im
Rahmen seiner Doktorarbeit arbeitete er
am Projekt „Kleinere europäische Demo-
kratien“ mit.
Nach seiner Rückkehr nach Island wur-
de Ólafur Ragnar Grímsson Dozent für
Politikwissenschaften an der Universität
Reykjavík. 1973 erhielt er eine volle Pro-
fessur. Er baute den Bereich der Sozial-
wissenschaften an der Universität mit auf.
Dabei war sein Spezialgebiet die Entwick-
lung des politischen Systems in Island. Er
verfasste Lehrtexte über dieses Thema so-
wie Essays über internationale Angele-
genheiten. Von 1966-1970 war Gríms-
son verantwortlich für die Fernseh- und
Radioprogramme, was zu einer offene-
ren politischen Diskussion führte.
Ólafur Ragnar Grímsson begann schon
früh, sich politisch zu engagieren. 1966-
1973 war er im Vorstand des Jugendver-
bandes der Fortschrittspartei, von 1971-
1973 im Vorstand dieser Partei. 1974 stell-
te er sich als Kandidat der Volksallianz zur
Wahl als Volksvertreter von Ostisland.
1974 und 1975 war er stellvertretendes
Mitglied des Parlaments. In diesen bei-
den Jahren war er auch Vorstandsvorsit-
zender der Volksallianz.
1978 und 1979 wurde Grímsson zum
Volksvertreter der Volksallianz für den
Bezirk Reykjavík gewählt. Die nächsten
drei Jahre war er Vorsitzender der Parla-
mentsgruppe dieser Partei. Bis 1983 saß
er im Parlament. Von 1988-1991 war
Grímsson Finanzminister in der Regie-
rung von
Steingrímur Hermannsson.
1991
und 1995 wurde er erneut zum Volksver-
treter der Volksallianz in Reykjavík ge-
wählt. Von 1987 bis 1998 Parteivorsitzen-
der der Volksallianz, war Grímsson auch
Mitglied zahlreicher öffentlicher Körper-
schaften, u. a. des Wirtschaftsrates, des
Vorstands des Isländischen Rundfunks
und des Vorstands der Nationalen Ener-
gieversorgungsgesellschaft.
Ólafur Ragnar Grímsson war von
1984-1990 Vorsitzender und anschlie-
ßend internationaler Präsident der Inter-
nationalen Vereinigung „Parlamentarier
für globale Aktionen“. Bis heute ist er im
Vorstand und im Exekutivkommitee. Die-
ser Vereinigung gehören 1800 Parlamen-
tarier aus über 80 Ländern an. Sie organi-
sierten von 1984-1989 die Sechs-Natio-
nen-Friedensinitiative, der auch der ver-
storbene schwedische Premier
Olav Pal-
me
und der Inder
Rajiv Ghandi
angehör-
ten. Grímsson wurde 1987 mit dem Indi-
ra-Ghandi-Friedenspreis dieser Vereini-
gung ausgezeichnet.
Von 1980-1984 und dann wieder 1995
war Ólafur Ragnar Grímsson Mitglied der
Parlamentarischen Versammlung des Eu-
roparates. Von 1982-1984 war er Vorsit-
zender des Organisationskommitees der
Parlamentarischen Konferenz des Europa-
rates „Nord-Süd: Europas Rolle“. Diese
Konferenz schuf die Voraussetzungen für
die Arbeit des Europarates in den Nord-
Süd-Beziehungen und die Gründung des
Nord-Süd-Zentrums in Lissabon. Ólafur
Ragnar Grímsson war in den letzten Jah-
ren als Berater isländischer Firmen tätig,
vor allem solcher, die in Asien und Süd-
amerika neue Märkte erschließen wollten.
Ab 1974 war Ólafur Ragnar Grímsson
mit
Guðrún Katrín Þorgergsdóttir
verhei-
ratet, 1975 wurden die Zwillingstöchter
Guðrun Tinna
und
Svanhilður Dalla
gebo-
ren. 1998 starb seine Ehefrau, seit 2003
ist Grímsson mit
Dorrit Moussaieff
verhei-
ratet, die aus einer israelisch-britischen
Familie stammt.