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Vegetationsschäden auf. Ein Großteil
des Viehs verendete im harten Winter,
da die Vorräte nicht mehr ausreichten.
Die Isländer unterwarfen sich daraufhin
den Norwegern, worauf sich die wirt-
schaftliche Situation vorerst besserte.
Ab 1380 wurde das Land ganz von
Norwegen regiert. Nun galten norwe-
gische Gesetze, und das Alþing war
praktisch bedeutungslos geworden.
In Dänemark kam 1375 der erst fünf-
jährige Ólafur, Sohn des norwegischen
Königs und Enkel des vorherigen däni-
schen Königs Valdemar IV., an die
Macht. Sein Vater starb 1380. Dadurch
erhielt Ólafur zusätzlich die norwegi-
sche Krone. Als Ólafur 13 87 starb, wur-
de seine Mutter Margarethe Königin
von Dänemark und Norwegen. Island
wurde jetzt von Dänemark aus regiert.
Im 14. Jahrhundert starben in Island
viele Menschen bei mehreren Vulkan-
ausbrüchen der Hekla und des Öræfa-
jökull. Im Winter drang Treibeis bis an
die Küste vor. Hungersnöte und Seu-
chen waren die Folge. Der Handel erlag
fast völlig. Die Situation der Isländer
verschlechterte sich immer mehr. In
den Jahren von 1402-1404 starben au-
ßerdem zwei Drittel der Bevölkerung
an einer Pestepidemie.
Als sich in Dänemark die Reforma-
tion der Kirche durchsetzte, widersetz-
ten sich die Isländer anfangs dagegen.
Dänemark reagierte mit Härte; 1550
wurde der letzte katholische Bischof in
Island zusammen mit seinen beiden
Söhnen hingerichtet.
Handelseinschränkungen
Als England und die Hanse Island güns-
tige Waren anboten, wurde ein stren-
ges Handelsmonopol von Dänemark
erlassen. Die Dänen befürchteten, sonst
Absatzprobleme mit ihren eigenen Wa-
ren in Island zu bekommen. 1602 wur-
de das Handelsmonopol mit Island nur
noch an die skandinavischen Städte
Malmö, Helsingör und Kopenhagen
vergeben. Der Handel schwächte sich
daraufhin merklich ab, und Island ver-
armte mit der Zeit wirtschaftlich immer
mehr. Dennoch wurde das Handels-
monopol weiter verschärft; 1621 wurde
den Isländern sogar die Seefahrt mit
großen Schiffen untersagt. Die Dänen
konnten die Exportpreise für isländi-
schen Fisch nahezu nach Belieben fest-
legen. 1627 überfielen arabische Pira-
ten die Westmänner-Inseln, plünderten
und verwüsteten die Siedlungen und
verschleppten viele Isländer als Sklaven
nach Nordafrika. Auch das isländische
Festland blieb von solchen Piratenüber-
fällen nicht verschont. Die Bevölke-
rungszahl Islands sank rapide, und das
geschwächte Land konnte sich nicht
mehr aus eigener Kraft regieren. 1682
wurde der dänische König absoluter
Herrscher über Island.
Von 1707-1709 wüteten die Pocken
und forderten erneut ein Drittel der is-
ländischen Bevölkerung; im Jahr 1703
lebten etwa 50.000 Isländer auf der In-
sel. Im 18. Jahrhundert kam es wieder
zu einem verheerenden Vulkanaus-
bruch. Durch den Ausbruch der Laki-
Spalte starb fast ein Viertel der Isländer.
Der nächste strenge Winter und eine
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