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Kárahnjúkar-Damms gestört wurden,
verschob sich ihr Verbreitungsgebiet in
Richtung Nordosten, so dass man Ren-
tiere heute sogar neben der Ringstraße
bei Egilsstaðir entdecken kann.
1930 entkamen Nerze (Mustela vi-
son), die zur Pelztierzucht eingeführt
worden waren, aus der Tierfarm, verwil-
derten und vermehrten sich. Die Nerze
stellen heute eine Gefahr für Vögel und
ihr Gelege dar und werden ebenfalls
bejagt. Auf Heimaey wurden wilde Ka-
ninchen zu einer Plage, die von der
Erdwärme profitieren und sich in den
letzten Jahren stark vermehrt haben. Sie
richten Schäden in den Brutstätten der
Papageitaucher und in Gemüsegärten
an. In Reykjavík haben Kaninchen ihre
Wohnhöhlen in den Hügel Öskjuhlið
unterhalb der Perlan gegraben, wo sie
sich rund um die Warmwasserleitungen
wohl fühlen. Die Tiere sind wohl irgend-
wann einmal ihren Käfigen entflohen.
Ganz selten, wie zuletzt 1994 in den
Westfjorden, gelangt ein Eisbär von
Grönland mit dem Packeis an Islands
Nordküste. Wegen der Gefährdung der
Menschen werden die Tiere abge-
schossen.
Anfang bis Mitte September finden
Schafabtriebe statt. Die meistbesuch-
ten sind die in Þverárhlið und Ölfuss bei
Selfoss.
Die meisten Insekten kommen ent-
lang bewachsener Ufer an Seen und
langsam fließenden Bächen vor, wo die
Mücken an lauen Abenden schon mal
zur Plage werden können. Glücklicher-
weise wird man nur selten gestochen,
denn Stechmücken wie in den Feucht-
gebieten Skandinaviens gibt es in Island
nicht. Wird man gestochen, dann von
den nur 2-5 mm großen, schwarzen
Kriebelmücken (Simulium equinum),
die Blut saugen und einen schmerzhaf-
ten Stich mit punktförmigem Bluterguss
unter der Haut hinterlassen. Alle ande-
ren Mücken sind meist harmlose Zuck-
mücken (Chironomus sp.), die nicht ste-
chen. Sie sind mit bis zu 10 mm Länge
viel größer als die Kriebelmücken und
unterscheiden sich von ihnen auch
durch die stark befiederten Fühler der
Männchen. An nährstoffreichen Ge-
wässern können Zuckmücken an man-
chen Sommertagen in riesigen Schwär-
men auftreten. Der Mývatn („Mücken-
see“) kam so zu seinem Namen.
Naturschutz
und Nationalparks
„Gangið vel um landið“, „Schützt die
Umwelt“, kann man heute auf vielen
Produkten lesen. Doch der Umwelt-
schutz hatte nicht von Anfang an einen
hohen Stellenwert in Island. Obwohl
bereits 1928 in Þingvellir der erste is-
ländische Nationalpark gegründet
wurde, war für die Isländer der Erhalt ih-
rer Naturräume lange Zeit nur von un-
tergeordneter Bedeutung. Die geringe
Insekten und andere Tiere
In Island gibt es nur wenige Insekten-
arten. Ameisen, Hummeln und Schmet-
terlinge sind selten. Unter unserer Zelt-
plane fanden wir gelegentlich kleine
Spinnen. Bienen, Frösche, Lurche und
Schlangen gibt es nicht.
 
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