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die Eberesche (Sorbus aucuparia) sind
die einzigen natürlich vorkommenden
Baumarten. Der heutige Wald ist größ-
tenteils durch Aufforstung entstanden,
weitere Aufforstungen sind geplant.
Viele Versuche, schnell wachsende Na-
del- und Laubbäume anzupflanzen,
schlugen fehl. In dem rauen und windi-
gen Klima mit seiner kurzen Vegeta-
tionszeit gedeihen nur wenige Baumar-
ten, und das Wachstum ist stark ver-
langsamt. Angepflanzt werden haupt-
sächlich die europäische Rot-Fichte (Pi-
cea abies), die Sitka-Fichte (Picea sit-
chensis), die Drehkiefer (Pinus contorta)
und Pappeln aus Nordamerika sowie
die Sibirische Lärche (Larix sibirica).
Die schönsten Wälder bei Húsafell,
Hallormsstaður in Südost-Island am Lö-
gurinn-See, Vaglaskógur östlich Akurey-
ri, Núpsstaðarskógur in Südisland, Þras-
taskógur am Álftavatn oder Höfði am
Mývatn sind beliebte Ausflugsziele der
Isländer. In den Wäldern wachsen im
Spätsommer Birkenpilze (Leccinum
scabrum), die den Speiseplan der Cam-
pingküche bereichern können. Am son-
nigen Waldrand stehen manchmal die
blaublütigen Alaska-Lupinen (Lupinus
nootkatensis). Selbst in den rauen West-
fjorden wächst im Tungudalur bei Ísa-
fjörður ein kleiner Wald mit Birken und
Fichten. An vielen anderen Orten wie
beim Skógafoss, dem „Wald-Wasser-
fall“, erinnern aber nur noch die Na-
men, die auf „-skógur“ (= Wald) enden,
daran, dass es hier einmal Wald gege-
ben hat.
Einen guten Überblick über die in Is-
land heimische Flora geben die Botani-
schen Gärten von Reykjavík und Aku-
reyri. Die Pflanzen sind aber meist nur
mit ihrem isländischen und lateinischen
Namen beschriftet.
Die heutige Fauna
Vögel
Vögel finden in Südisland günstigere
Lebensbedingungen als in den weiter
südlich gelegenen Ländern Europas.
Von den 110 Vogelarten, die häufiger
anzutreffen sind, brüten etwa 80 in Is-
land. Einige sind Zugvögel, sie kom-
men im Mai auf die Insel, um zu brüten,
Ende August verlassen sie wieder das
Land. Andere bleiben das ganze Jahr
über da. Die meisten Vögel kommen
aus Europa. Eistaucher (Gavia immer),
Kragenente (Histrionicus histrionicus)
und Spatelente (Bucephala islandica)
stammen aus Nordamerika. Die Vogel-
population unterscheidet sich deutlich
von derjenigen in anderen Ländern. Es
gibt viele Wasser- und Sumpfvögel,
aber wegen fehlender Gehölze und
Nahrungsquellen nur wenige Singvö-
gel. Der häufigste Vogel an den Küsten
Islands ist der Papageitaucher (Frater-
cula arctica). Mehrere Millionen Brut-
paare gibt es, die größte Brutkolonie ist
auf den Westmänner-Inseln. Doch dort
beobachtet man in den letzten Jahren
einen drastischen Rückgang an Brut-
paaren und Jungvögeln. Man vermutet,
dass die Vögel im Meer immer weniger
Sandaale finden, die Hauptnahrung der
Papageitaucher. Auch Kaninchen könn-
ten an dem Rückgang der Vögel Schuld
sein, da sie die Bruthöhlen zerstören.
Den Winter verbringen die drolligen
„Clowns der Lüfte“ auf dem offenen
 
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