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wie den Alpen in 2000 m Höhe, in
Schottland oder Norwegen.
ser. Einen Farbakzent setzt der leuch-
tend gelbe Arktische Mohn (Papaver ra-
dicatum), der in Ostisland und in den
Westfjorden wächst. Die Isländer be-
zeichnen die Vegetation der Schotter-
flächen, Kies- und Sandhügel auch als
Melur-Vegetation.
Flach- oder Niedermoore mit hohen
Grundwasserständen sind in Island weit
verbreitet. Sie bedecken fast 10 % der
Landfläche. Charakteristische Pflanzen
dieser Moore und feuchter Wiesen sind
das Schmalblättrige Wollgras (Eriopho-
rum angustifolium), Scheuchzers Woll-
gras (Eriophorum scheuchzerii), Fieber-
klee (Menyanthes trifoliata), Fettkraut
(Pinguicula vulgaris), Sumpf-Blutauge
(Potentilla palustris), Sumpf-Herzblatt
(Pannassia palustris) und zahlreiche
Seggenarten .
Die baumlose Landschaft im Norden
und Nordosten Islands ist mit frosthar-
ten, höchstens kniehohen Sträuchern,
Flechten und Moosen bedeckt. In den
Zwergstrauchheiden findet man eine
tundraartige Vegetation aus Zwerg-Bir-
ke (Betula nana), Rauschbeere (Vaccini-
um ulginosum), Schwarzer Krähenbee-
re (Empetrum hermaphroditum), Bären-
traube (Arctostaphylos uva-ursi) und sel-
tener Heidelbeere (Vaccinium myrtil-
lus). Wo sich die Heide durch die Be-
weidung der Schafe herausgebildet hat,
wachsen vermehrt Wald-Storchschna-
bel (Geranium sylvaticum), Silberwurz
(Dryas octopetala), Frühblühender Thy-
mian (Thymnus praecox ssp. arcticus),
Alpenfrauenmantel (Alchemilla alpina),
Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
und Gräser. Selbst Orchideen wie das
Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza
Flora
Bis auf zwei endemische Blütenpflan-
zen, ein Habichtskraut und einen Frau-
enmantel, findet man alle anderen Pflan-
zen Islands auch in anderen Teilen Eu-
ropas. Aus Nordamerika stammen neun
Arten. Flächenmäßig dominant sind
Schotterfluren, Flachmoor- und Feucht-
wiesengesellschaften. Zwergstrauch-,
Moos- und Flechtenheiden, Quellflur-
gesellschaften, Salzwiesengesellschaf-
ten, Wälder und Gebüsche nehmen ei-
nen geringeren Teil der Fläche ein.
Die auffallendste Blütenpflanze der
Schotterflur ist das rosa blühende Ark-
tische oder Breitblättrige Weidenrös-
chen (Epilobium latifolium). Besonders
häufig findet man diese aus Nordameri-
ka stammende Pflanze im Hochland
entlang ausgetrockneter Flussläufe und
in den Lavawüsten des Ódáðahraun.
Die Pflanze ist anspruchslos und
kommt mit den extremen Bodenver-
hältnissen der öden Schotterflur gut zu-
recht. Hier versickert das Regenwasser
schnell im Boden und wäscht die weni-
gen Nährstoffe aus, häufig weht ein
starker Wind, und die Temperaturen
schwanken beträchtlich zwischen Hitze
durch Sonneneinstrahlung und Kälte
der Nacht. Polsterpflanzen speichern
Wasser und Nährstoffe in ihrem Polster.
In der Schotterflur bilden Stengelloses
Leimkraut (Silene acaulis), Einblütiges
Leimkraut (Silene maritima) und Gras-
nelken (Armeria maritima) Polster mit
über einem halben Meter Durchmes-
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