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und formten das Land um. Während
der wärmeren Zwischeneiszeiten brei-
teten sich die Pflanzen von den eisfrei-
en Gebieten wieder aus; einige ark-
tisch-alpine Pflanzen gelangten mit
dem Wind und den Meeresströmungen
aus Mitteleuropa nach Island. Nach der
Eiszeit besiedelten im Holozän Birken,
Erlen, Weiden, niedrig wachsende
Sträucher und Gräser wieder die eisfrei-
en Flächen: Vor rund 9000 Jahren be-
gann das sog. erste Birkenstadium, in
dem sich Birken im feuchten Tiefland
ausbreiteten. Vor etwa 7000 Jahren
führten im ersten Moorstadium nie-
derschlagsreiche, wärmere Jahre zur
Bildung ausgedehnter Sümpfe. Im
zweiten Birkenstadium vor 5000 Jah-
ren entstanden in den Moorgebieten
große Birkenwälder. Vor 2500 Jahren
wurde es wieder kälter; im zweiten
Moorstadium breiteten sich die Glet-
scher erneut aus und verdrängten viele
Pflanzen.
Nach der Besiedlung Islands verän-
derte die Kultivierung des Landes den
natürlichen Bewuchs der Insel. Auch
wurde es wieder etwas wärmer, so dass
Getreide angepflanzt werden konnte.
Von den heute in Island vertretenen
450 höheren Pflanzenarten sind etwa
90 zusammen mit dem Menschen nach
Island gekommen. Bis heute aber sind
die Wärme liebenden Pflanzen nicht
auf natürlichem Weg nach Island zu-
rückgekehrt. Die isolierte Lage der Insel
und die großen Entfernungen zu den
eiszeitlichen Rückzugsgebieten der
Pflanzen und Tiere in die eisfreien Zo-
nen Süd- und Osteuropas verhinderten
dies. Nur Vögel fanden den Weg zu-
rück nach Island; außerdem einige klei-
ne Landtiere, die durch Zufall auf Treib-
eis oder Treibholz an die Küste getrie-
ben wurden. Andere Tiere wie Mäuse
und Ratten sowie alle Kulturpflanzen
und Haustiere wie Pferde, Kühe, Scha-
fe, Hunde und Katzen wurden vom
Menschen mitgebracht.
Die Lage Islands nahe am nördlichen
Polarkreis, warme Meeresströmungen
und das ozeanische Klima prägen das
heutige Pflanzen- und Tierleben der In-
sel. Flora und Fauna sind vielfältiger als
aufgrund der geografischen Lage zu er-
warten wäre, gleichzeitig aber auch we-
sentlich artenärmer als in klimatisch ver-
gleichbaren Regionen auf dem Festland
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