Travel Reference
In-Depth Information
mit seinem eher kontinentalen Klima
sind die Temperaturunterschiede eben-
falls ausgeprägter. Hier kann das Ther-
mometer im Winter schon einmal auf
38 °C unter Null fallen.
Am Tag beträgt die mittlere Sonnen-
scheindauer in den Sommermonaten
fünf bis sechs Stunden. Bedingt durch
die nördliche Lage bleibt es von Juni bis
August lange hell. In den Westfjorden
und auf der Insel Grímsey steht die Mit-
ternachtssonne im Juni sogar 24 Stun-
den am Himmel. Im Winter herrscht da-
gegen lange Dunkelheit; im Januar wird
es am Tag nur für drei Stunden etwas
hell. In den südlicheren Landesteilen
wird es zur Zeit der Mitternachtssonne
(Juni/Juli) in der Nacht nur dämmrig,
wenn die Sonne für zwei bis drei Stun-
den hinter dem Horizont verschwindet.
Am 21. Juni werden überall im Land un-
ter freiem Nachthimmel Feste gefeiert.
Sehenswert ist die Sonnwendfeier in
Búðir auf der Halbinsel Snæfellsnes.
Ab Mitte August kann man in Island
bereits Nordlichter (Aurora borealis)
am klaren Nachthimmel beobachten.
Diese Lichterscheinungen entstehen
durch elektrisch geladene Teilchenströ-
me von der Sonne, die im Magnetfeld
der Erde zum magnetischen Nordpol
hin abgelenkt werden. Beim Eintritt der
energiereichen Teilchen in die Erdat-
mosphäre regen diese die Luftmoleküle
in 60-350 km Höhe zum Leuchten an.
Nordlichter treten am häufigsten zwi-
schen dem 60. und 70. Breitengrad in
einem Umkreis von 2500 km um den
magnetischen Nordpol auf. Grüne, vio-
lette und rote Farbschleier züngeln mit
unterschiedlicher Helligkeit am Nacht-
himmel, um gleich darauf wieder zu
verlöschen. Je weiter nach Süden man
kommt, desto mehr verschwinden die
Grün- und Violett-Töne. Das Nordlicht
reduziert sich auf ein diffuses rotes
Leuchten.
In Island treffen trockene polare Luft-
massen aus dem Norden („Islandtief“)
mit feucht-warmen aus dem Süden zu-
sammen. Die Warmluft steigt von Sü-
den her an den Bergen auf und regnet
sich dort ab. Das beschert der Süd- und
Ostküste Niederschläge bis zu 4000
mm/Jahr, auf dem Vatnajökull sogar bis
8000 mm/Jahr. Im Norden sind die
Niederschläge mit jährlich durchschnitt-
lich knapp 500 mm deutlich geringer.
Je weiter nordöstlich man sich befindet,
desto besser werden die Wetteraussich-
ten. Im Herbst fallen die meisten Nie-
derschläge, im Frühjahr die wenigsten.
Regen und Tauwetter lassen jedes Jahr
die Hänge rutschen, Muren abgehen
und überschwemmen weite Landstri-
che. Straßen werden verschüttet und
vor allem während der Schneeschmel-
ze unpassierbar. Daher werden die
Hochlandrouten erst spät im Jahr zum
Befahren freigegeben.
Island ist somit auch klimatisch eine
„gespaltene“ Insel. Diese Konstellation
bewirkt nicht nur, dass das Wetter und
die Temperaturen im Süden und Nor-
den der Insel deutliche Unterschiede
aufweisen, sondern auch, dass das Wet-
ter äußerst wechselhaft ist und binnen
kürzester Zeit umschlagen kann - typi-
sches Islandwetter!
Plötzliche Wetterstürze kommen das
ganze Jahr über häufig vor. Durch-
schnittlich 212 Tage im Jahr regnet oder
Search WWH ::




Custom Search