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Abkühlfläche, d. h. sie verlaufen in den
Lavaschichten senkrecht. Schräg verlau-
fende Basaltsäulen entstehen durch tek-
tonisch verursachte Verschiebungen
der Gesteinsschichten. Neuere Basalte
haben dabei im Allgemeinen eine ge-
ringere Neigung als ältere. Waagerecht
verlaufende Basaltsäulen können in Ba-
saltgängen abgesondert worden sein.
Die eigenartigsten Formen, kreuz und
quer, ja sogar gewunden, entstanden in
den Schlotgängen der Vulkane. Beson-
ders schöne, senkrecht verlaufende Ba-
saltsäulen findet man beim Svartifoss,
Aldeyjarfoss, Litljanesfoss, Gerðuberg
und in Reynir bei Vík. Das Naturdenk-
mal Kirkjugólf („Kirchenfußboden“) in
Kirkjubærjaklaustur stellt die oberste Er-
starrungsebene von Basaltsäulen dar.
Die vulkanischen Gesteine in Island
kann man auch unter dem Aspekt der
Entstehungsgeschichte der Insel be-
trachten. Im Pleistozän hat sich das Ma-
gnetfeld der Erde zum letzten Mal um-
gepolt. Die damals gebildeten Gesteine
haben den Erdmagnetismus (invers
bzw. entsprechend unserem heutigen)
gespeichert. Aus der Zeit vor der Um-
polung stammen die grauen Basalte,
die als Dolerite bezeichnet werden.
Diese findet man im Jökuldalur und auf
der Halbinsel Tjörnes. Dasselbe Ge-
stein, das in der Zeit nach der Umpo-
lung, in der Brunhes-Epoche, entstan-
den ist, wird als Palagonit bezeichnet.
Neben den bereits erwähnten gibt es
in Island weitere Mineralien, die aber
nicht häufig vorkommen und wirt-
schaftlich meist nicht nutzbar sind. An
metallisch glänzenden, sulfidischen Er-
zen findet man die kleinen messinggel-
ben Würfel des Pyrit („Schwefelkies“)
und des Chalkopyrits („Kupferkies“),
den silbrig blau-grau glänzenden Gale-
nit („Bleiglanz“) und den rötlich-gelben
bis braunen Sphalerit („Zinkblende“).
Nicht metallisch glänzende Mineralien
sind meist Quarze wie die glasklaren
Bergkristalle, die seltenen, rötlich, bläu-
lich oder grünlich schimmernden Ame-
thyste, der weiße Chalcedon, roter und
grüner Jaspis und die milchig weißen
bis gelblichen Opale. Eine Besonderheit
ist der isländische Doppelspat, ein kla-
rer und fehlerfreier Kalkspat, der wegen
seiner Doppelbrechung des Lichts
früher für die optische Industrie abge-
baut wurde. Berühmt ist Island auch
wegen seiner Zeolithvorkommen. Die
bekannteste Fundstelle dieser Skolesite
liegt im Berufjörður in Ostisland auf
dem Land der Farm Teigarhorn. Dieser
Fundort ist streng geschützt und darf
nur in Begleitung eines Führers betreten
werden.
Einige Mineralien kristallisieren in
schönen Drusen und Mandeln. Diese
entstehen, wenn Oberflächenwasser
durch Risse und andere Kanäle in tief
unter der Erdoberfläche liegendes Ge-
stein eindringt. Mit der Tiefe steigt die
Temperatur des Wassers und erhöht
seine Reaktionsfähigkeit. Das heiße
Wasser löst aus dem Gestein minerali-
sche Bestandteile heraus. Steigt diese
„Salzlösung“ wieder zur Erdoberfläche
auf, kühlt sie ab. Die gelösten Salze kris-
tallisieren aus und setzen sich in Hohl-
räumen anderer Gesteine an der Wand
ab. Die Mineralien wachsen dabei von
außen nach innen und füllen die Hohl-
räume auf. Bei Drusen sind die Hohl-
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