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send Kilometer um den Globus getra-
gen werden und auch noch weit ent-
fernt von der Ausbruchsstelle die Sonne
verdunkeln und klimatische Verände-
rungen hervorrufen.
Die Art des Ausbruchs hängt von der
chemischen Zusammensetzung und
dem Ursprung des Magmas ab.
Basaltisches, basisches Magma ist
sehr heiß (1050-1250 °C) und ent-
stammt der Sima-Hülle. Saures, rhyo-
litisches Magma (750-900 °C) hat sei-
nen Ursprung in der Sial-Hülle. Der
Säuregehalt des Magmas wird vom An-
teil an Kieselsäure („wasserhaltiges Sili-
ziumdioxid“, H 2 SiO 3 ) bestimmt. Basi-
sches Magma enthält nur 40-50 % Kie-
selsäure, saures hingegen bis zu 80 %.
Wie das Mehl in einem Kuchenteig be-
einflusst die Kieselsäure die Viskosität
(Zähigkeit) des Magmas. Saures Mag-
ma mit viel Kieselsäure ist zähflüssiger
als basisches. Die Viskosität des Mag-
mas bestimmt letztendlich, wie vehe-
ment ein Vulkanausbruch abläuft. Bei
dem hohen Druck im Erdinnern sind al-
le Gase im Magma gelöst. Zähflüssiges,
saures Magma entgast auf seinem Weg
zur Erdoberfläche nur langsam, wenn
der „Pressdruck“ wegfällt. Obwohl die
Temperatur des Magmas niedrig ist,
dauert es lange, bis es nach dem Aus-
tritt erstarrt. Die frei werdenden Gase
zerreißen immer wieder diese bröselige
Masse und verspritzen glühende Lava-
fetzen. Im schlimmsten Fall kann das
Magma den Vulkanschlot durch einen
Pfropfen verschließen. Das nachdrü-
ckende Magma „sprengt“ den Pfropfen
weg, und der Ausbruch verläuft explo-
siv. Die glühenden Lavafetzen fallen als
Bomben, Schlacken, Asche oder Bims
wieder auf die Erde. Hat sich im Schlot
vor dem Ausbruch ein Gaspolster gebil-
det, kann sich die freigesetzte heiße
Gas- und Aschewolke als Glutlawine
die Hänge des Vulkanbergs hinabwäl-
zen. Eine Glutlawine ist wegen der in ihr
enthaltenen Gesteinsteilchen schwer
und wird daher nicht aus dem Vulkan
herausgeschleudert. 600-900 °C heiß
„schwappt“ sie über den Kraterrand
und entwickelt hangabwärts enorme
Geschwindigkeiten. Nichts widersteht
einer solchen „Energiewalze“ aus hei-
ßen Gasen, flüssigen Lavatropfen und
glühenden Blöcken.
Glutwolken dehnen sich oft über ein
weites Gebiet aus und ebnen die Land-
schaft. Die verfestigten Bestandteile
nennt man Ignimbrite (lat. ignis = Feu-
er, nimbus = Wolke). Diese findet man
beispielsweise im Þórsmörk.
Aus dünnflüssigem, basaltischem
Magma können die Gase leichter ent-
Chemische Zusammensetzung
des flüssigen Magmas
(Oxide und gelöste Gase)
Kieselsäure: 30-80 %
Eisenoxid: 1-30 %
Magnesiumoxid: 0-25 %
Aluminiumoxid: 6-24 %
Calciumoxid: 10-16 %
Natriumoxid: 1-11 %
Kaliumoxid: 0-9 %
Wasser: 0-4 %
Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Wasser-
stoff, Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid,
Schwefelwasserstoff, Chlorwasserstoff
und Ammoniak: jeweils weniger als 1 %
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