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großen „Tropfen“. Gelangt dieser Trop-
fen nicht an die Oberfläche, drückt er
die darüber liegende Gesteinsschicht
nur in die Höhe. Die Folge ist die Ent-
stehung einer Quellkuppe, die meist
mit vulkanischem Tuff von anderen
Ausbrüchen bedeckt ist. Durchdringt
der „Lavatropfen“ die Oberfläche, er-
kaltet die Lava schnell an der Luft und
erstarrt: Es entsteht eine Staukuppe oh-
ne Tuffbelegung. Erstarrt der „Lavatrop-
fen“ bereits im Schlot, kann er von dem
nachdrückenden flüssigen Magma an
die Oberfläche gedrückt werden. Da-
durch bildet sich eine Stoßkuppe. Der
bloßgelegte Lavapfropfen hat vielfach
eine typisch nadel- oder turmförmige
Gestalt (Lavadom). Auch bei einer
Spalteneruption kann sich eine Stoß-
kuppe bilden, wenn die Lava vor dem
Austritt bereits in der Spalte erstarrt. Bei
solchen Eruptionen entstehen lang ge-
zogene Lavadecken.
Vulkankuppen sind in Island selten.
Staukuppen sind beispielsweise der
934 m hohe Baula im Norðurárdalur
und der Hliðarfjall westlich des Mývatn.
massen verhinderte zunächst eine Erup-
tion. Das Magma erstarrte in der
Schmelzwasserblase zu Kissenlava. Mit
steigender Aufschichtung des Lavake-
gels verminderte sich der Druck des Ei-
ses, und das nachdrückende flüssige
Magma zerriss beim Kontakt mit Was-
ser und wurde seitlich weggedrückt. Es
entstanden vulkanische Brekzien (gro-
ße Blöcke aus verfestigter, alter Lava)
aus Palagonittuff, einem vulkanischen
Glasbruch (wird auch als Hyaloklastit
bezeichnet). Hatte der Vulkan die über
ihm befindliche Eisdecke vollständig ab-
geschmolzen, floss gasarmes Magma
aus und bedeckte den Palagonittuff mit
einem Schild aus Basaltlava. Die Höhe
vom Fuß des Tafelberges bis zum Be-
ginn des Basaltschildes entspricht der
Dicke des einstigen Gletschereises. Ob-
wohl die weiter austretende Lava auf
dem Basaltschild selbst nicht mehr di-
rekt mit Wasser in Berührung kam, wur-
de ein Teil der Lava aus dem Vulkan-
schlot herausgeschleudert und kam
beim Aufprall mit Wasser in Berührung;
weiterhin bildeten sich so lockere Pala-
gonittuffe, die auf dem Tafelvulkan ei-
nen kleinen Schildvulkan aufschichte-
ten. Der schönste Tafelvulkan Islands ist
der 1682 m hohe Herðubreið im Ódá-
ðahraun. Weitere Tafelvulkane sind der
Þórisjökull, Eiríksjökull, Bláfjall, Búrfell
und Hlöðufell.
Auch heute noch brechen in Island
Vulkane unter dem Eis der Gletscher aus.
Die Stärke der Eruption und die Dicke
des darüber liegenden Eispanzers rei-
chen aber nicht mehr aus, um Tafelber-
ge entstehen zu lassen. Heute verursa-
chen diese subglazialen Vulkane „nur“
Subglaziale Vulkane
In der isländischen Vulkanlandschaft
stechen die mächtigen Tafelvulkane
mit ihren steil abfallenden, kahlen Hän-
gen und ihren eis- und schneebedeck-
ten Gipfeln besonders ins Auge. Diese
Tafelvulkane entstanden während der
Eiszeit, als die Vulkane unter dem di-
cken Eispanzer ausbrachen (subglaziale
Vulkane). Das flüssige Magma schmolz
eine große Kaverne in das Eis, die sich
mit Schmelzwasser füllte. Der auf dem
Magma lastende hohe Druck der Eis-
 
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