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verhinderte aber weiterhin, dass sich
Leben an Land entwickeln konnte. Erst
als der Sauerstoffgehalt in der Atmo-
sphäre auf 2 % angestiegen war, konnte
dieser einen großen Teil der schädli-
chen Strahlung von der Erdoberfläche
fernhalten. Vor 400 Millionen Jahren
begannen die ersten Pflanzen auf das
feste Land vorzudringen. Ihnen folgten
die ersten Gliedertiere. Im Devon (vor
350 Millionen Jahren) verließen die ers-
ten höheren Tiere den Ozean; es waren
Quastenflosser, deren Schwimmblasen
sich zu Lungen umgewandelt hatten
und die sich auf durch Knochen ge-
stützten Flossen an Land bewegen
konnten. Im Karbon (vor 300 Millionen
Jahren) entstanden riesige Steinkohlen-
wälder. Das Erdaltertum endet mit dem
Perm (290-250 Millionen Jahre). Auf
der Erde treten Reptilien auf. Die Jura-
formation (205-135 Millionen Jahre)
ist das Zeitalter der Saurier. In der Krei-
dezeit (135-65 Millionen Jahre) star-
ben die meisten Saurier aus. Auch dafür
wird eine kosmische Katastrophe - der
Einschlag eines großen Meteoriten auf
der heutigen Halbinsel Yukatan in Mexi-
ko - immer wahrscheinlicher. Wissen-
schaftler fanden 1998 Bruchstücke die-
ses auf 65 Millionen Jahre datierten ur-
zeitlichen Meteoriten in einer Tiefsee-
bohrprobe aus dem Nordpazifik. Nach
dem Meteoriteneinschlag verdunkelte
sich die Sonne über mehrere Jahre hin-
weg. Die Erde kühle stark ab. Die gro-
ßen Tiere konnten sich diesem schnel-
len Klimawechsel und der sich verän-
dernden Umwelt nicht anpassen und
starben. Zu Beginn des Tertiärs (65-
1,6 Millionen Jahre) erscheinen die ers-
ten „modernen“ Säugetiere: Pflanzen
fressende Urhuftiere und Fleisch fres-
sende Urraubtiere.
Am Ende des Tertiärs begann die
eigentliche Entwicklungsphase des
Menschen. Der Homo heidelbergensis
lebte vor 350.000 Jahren, der Homo
neanderthalensis vor rund 100.000 Jah-
ren. In dieser Zeit trat auch der Homo
sapiens zum ersten Mal auf. Die bisher
ältesten Formen des Homo sapiens
wurden in Frankreich gefunden. Der
Cro-Magnon-Mensch lebte etwa vor
30.000-10.000 Jahren. Von ihm haben
sich die heute lebenden Menschenras-
sen herausdifferenziert.
Bei der Entstehung der Erde und des
Lebens waren drei Voraussetzungen zu-
fällig erfüllt: Erstens hatte unser Planet,
der in einem Schwerkraftkollaps ent-
standen war, die richtige Masse, zwei-
tens die richtige Elementzusammenset-
zung, um innerhalb des Sonnensystems
genau in dem Abstand von der Sonne
zu entstehen, wo er die optimale Son-
neneinstrahlung für die Entwicklung
von Leben erhielt. Und zum Dritten war
die Schwerkraft der Erde genau richtig
bemessen, um die ausgeschwitzte Urat-
mosphäre festzuhalten.
Aufbau der Erde
Die nahezu kugelförmige Erde besteht
aus der Erdkruste, dem Erdmantel und
dem Erdkern. An den jeweiligen Gren-
zen dieser Schalen ändern sich sprung-
haft die Eigenschaften der Gesteine,
wie ihre Dichte und chemische Zusam-
mensetzung. Diese Grenzen werden
als „Diskontinuitäten“ bezeichnet.
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