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Feste Urkrustenblöcke und Platten aus
Granit und Gneis „schwammen“ auf ei-
nem See aus zähflüssigem Magma. Die
ersten kleinen „Kontinente“ mit einem
Durchmesser von 30-60 km waren ent-
standen (Kratone). Ständiges Um-
schichten und Wiederaufschmelzen
ließ daraus schließlich die zwei Ge-
steinsgruppen entstehen, die auch heu-
te noch die Kontinente bilden: Der
leichtere Granit und Gneis bildete die
Festlandskontinente, der schwerere Ba-
salt, der aus der anorthositischen Ur-
kruste entstand, bildete die Becken der
Urozeane.
Immer mehr Gase wurden ausge-
schwitzt. Der Wasserdampf sammelte
sich in höheren Schichten der Uratmo-
sphäre. Obwohl er in der kalten Atmo-
sphäre kondensierte, erreichte kein
Wassertropfen die Erdoberfläche. Zu
heiß war das Gestein, und alles Wasser
verdampfte noch in der „Luft“. Die Wol-
ken verhinderten weitgehend die Son-
neneinstrahlung. Einige Millionen Jahre
lang lag die junge Erde im Dunkeln. In
der Atmosphäre tobten gigantische
Stürme, Blitze unvorstellbaren Ausma-
ßes zuckten pausenlos am schwarzen
Himmel. Dieses infernalische Gewit-
ter ließ das Leben auf unserer Erde ent-
stehen. Mit der Zeit kühlte die Erd-
oberfläche so weit ab, dass der erste
Regen den Boden erreichte. Zehntau-
sende von Jahren lang regnete es un-
aufhörlich. Ein Urozean entstand. Das
lebensfeindliche Gaswolke aus Wasser-
dampf, Kohlendioxid, Methan, Stick-
stoff und Ammoniak, ausgeschwitzt
von urzeitlichen Vulkanen.
Im flüssigen Erdinnern entstanden
unter der festen, aber immer noch eini-
ge hundert Grad heißen anorthosis-
tischen Kruste Gase infolge chemischer
Reaktionen und eine 13-14 km dicke
Schicht aus Granit und Gneis. Diese
Gesteine waren leichter als der Plagio-
klas und drängten deshalb nach oben.
Dabei stieg der Druck unter der Ober-
fläche extrem an und riss die Kruste auf.
Durch diese „Überdruckventile“ entwi-
chen die Gase und das flüssige Gestein.
Während der Frühgeschichte unserer
Erde müssen die vulkanischen Aktivitä-
ten unvorstellbar stark gewesen sein.
Leirhnjúkurspalte beim Vulkan Krafla
 
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