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kur, Venus und eine Proto-Erde. Die
zweite Ringwolke, welche die erste ein
wenig überlappte, bildete Mond und
Mars; die dritte die Planeten Jupiter, Sa-
turn, Uranus und Neptun; die sonnen-
fernste vierte Ringwolke schließlich ließ
Pluto und Triton entstehen. Eine andere
Theorie besagt, dass Pluto aufgrund sei-
ner Größe und seiner verformten, lang
gezogenen Umlaufbahn nicht direkt
aus einer Ringwolke entstanden ist. Er
wurde vielmehr als „Vagabund“, der
sich einst von irgendwoher in die Nähe
der Sonne verirrt hatte, eingefangen.
Vor 4,5 Milliarden Jahren muss es zu
einer Kollision der Proto-Erde mit einem
kleinen Planeten der zweiten Ringwol-
ke gekommen sein. Der eisenhaltige
Kern dieses Planeten verschmolz dabei
mit der Proto-Erde, während sein Man-
tel und ein Teil des Erdmantels ins Welt-
all geschleudert wurden - unsere heuti-
ge Erde war entstanden. Die Trümmer
verdichteten sich zu einem neuen Pla-
neten, unserem Mond.
Die Bahn des kleineren Mondes
kreuzte die Bahn der Erde. Der Mond
wurde schließlich von dieser „eingefan-
gen“ und auf seine heutige Umlaufbahn
um die Erde gezwungen. Ähnliches ge-
schah mit Triton, heute ein Mond des
Planeten Neptun.
Betrachten wir uns die Entstehung
der Erde im Detail. Der feurige Anfang
der Erde liegt viereinhalb Milliarden
Jahre zurück. Als immer mehr und
größere Brocken auf die Erde stürzten
(Schwerkraftkollaps), heizte sich der
Planet stark auf und schmolz. Diese
Brocken bestanden hauptsächlich aus
Nickel, Eisen und Silizium; sie enthielten
aber auch geringe Anteile an radioakti-
ven Elementen. Durch radioaktiven Zer-
fall bildeten sich weitere Elemente. Die
Energie der auf der Erdoberfläche ein-
schlagenden Brocken und die Energie
aus den radioaktiven Zerfallsreaktionen
hielten den jungen Planeten eine Milli-
arde Jahre lang in einem zähflüssigen
Zustand. Auch hier trennten sich die
Elemente nach ihrem spezifischen Ge-
wicht. Die schweren Elemente Nickel
und Eisen sanken in das Innere ab, die
leichteren Silikate reicherten sich an der
Oberfläche an. Als das Bombardement
aus der Ringwolke abnahm, kühlte die
Erde langsam ab. Ihre Oberfläche ver-
festigte sich und bildete eine dünne,
schaumartig erstarrte Kruste aus silizi-
umhaltigen Kalknatronfeldspäten, dem
Plagioklas. Wissenschaftler bezeich-
nen diese Urkruste als „anorthositi-
schen Schaum“. Einzelne Brocken tra-
fen jedoch weiterhin auf die feste Erd-
oberfläche und zersprengten die
Schaumkruste in Einzelteile, die wieder
aufgeschmolzen wurden.
Obwohl die Elemente des Lebens
Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff und
Sauerstoff zu den leichten Elementen
zählen, die sich deshalb in einer son-
nenfernen Ringwolke hätten ansam-
meln müssen, findet man sie auf der Er-
de: Die Elemente haben die Eigen-
schaft, sich mit schwereren chemisch
zu verbinden. Die schwereren Mole-
küle reicherten sich bei der Auftren-
nung nach ihrem spezifischen Gewicht
auf einer sonnennahen Bahn an. Aus
diesen Verbindungen entstand vor 4,5
Milliarden Jahren die Uratmosphäre der
Erde. Es handelte sich um eine giftige,
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