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Auch auf dieser Tour erkennen wir,
dass sich das geologisch junge Island
noch ständig verändert. Schuld daran
sind die Vulkanausbrüche unter dem
Vatnajökull von 1996 und 1998. Die ge-
waltigen Wasserfluten von 1996 haben
den Rand des Skeiðarárjökull vor allem
im Abflussgebiet der Gigjukvísl verän-
dert. Ein breites, tief ausgewaschenes
Tal ist entstanden, eine Vulkanland-
schaft, die heute vielleicht sogar noch
sehenswerter ist als zuvor. Von Skafta-
fell werden geführte Touren bis zu der
Stelle angeboten, wo die gewaltige
Schmelzwasserwelle aus dem Gletscher
austrat und für einige Monate fantasti-
sche Eisformationen schuf. Diese sind
auf zahlreichen Postkarten abgebildet.
de den Hang des Leirhnjúkur. Hier
„kocht“ die Erde, in brodelnden
Schlammpötten blubbert grauer Brei.
Weißer Wasserdampf zischt aus den
Solfataren. Der Boden leuchtet in hel-
lem Braun, Schwefelgelb und dunklen
Ockertönen. Nach dem Solfatarenfeld
führt der Weg ein Stück über eine hei-
deähnliche Vegetation, bis dann die
schwarze Lava erreicht ist. Bleiben Sie
hier im Leirhnjúkshraun auf dem ausge-
tretenen Pfad. Abseits knirschen und
zerbröseln die zerbrechlichen Lavabro-
cken bei jedem Tritt. Unter der Lava
können tiefe Aushöhlungen verborgen
sein, die bei Belastung einbrechen. Die
junge Blocklava (apalhraun) erstreckt
sich bis zum Horizont.
Vor uns erhebt sich ein hufeisenför-
mig geöffneter Vulkankrater, aus dem
ein Teil dieser Lava ausströmte. Schon
ein eigenartiges Gefühl zu wissen, dass
an dieser Stelle eine glühende Magma-
kammer nur 2-5 km unter der Erdober-
fläche liegt und jederzeit wieder aus-
brechen kann. Der Vulkanismus wird je-
doch ständig wissenschaftlich über-
wacht, und man hofft, frühzeitig und si-
cher zu erkennen, wann ein neuer Aus-
bruch erfolgen könnte.
Vom Kraterrand überblickt man das
Lavafeld. Nach Regenfällen erkennt
man den Spaltenvulkan besonders
deutlich: Aus der lang gezogenen
Leirhnjúkurspalte entweicht weißer
Wasserdampf; in einigen Metern Tiefe
ist die Erde immer noch so heiß, dass
das Wasser verdampft.
Unsere Wanderung in der Lava kön-
nen wir beliebig ausdehnen oder ver-
kürzen. Wie ein Netz durchziehen
Schwarze Lava
Die Wanderung (2-4 Std.) führt durch
die Lava der zuletzt 1975 aktiven Leir-
hnjúkurspalte. Der Ausgangspunkt
(Parkplatz) liegt 1 km hinter dem Kraft-
werk Kröfluvirkjun, das man mit dem
Pkw vom Mývatn aus auf der Ringstra-
ße und der ausgeschilderten Zufahrt
zur Krafla erreicht (Straße 863). Von
Reykjahlið am Mývatn gibt es geführte
Ausflugsfahrten im Überlandbus dort-
hin. Die Busse fahren auch zur Krafla
und nach Gjástykki, das weiter nördlich
liegt.
Am Parkplatz links der Straße beginnt
der ausgetretene „Trampelpfad“. Dieser
Weg gehört mittlerweile auch zum Aus-
flugsprogramm der Reiseveranstalter,
so dass man hier selten allein unter-
wegs sein wird. Wir durchqueren zu-
nächst eine typische Þúfur-Wiese und
erreichen nach etwa einer Viertelstun-
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