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terher, und ich werde niemanden damit belästigen, wie toll es mir doch dadurch geht. Nur weil ich
nicht in Urlaub fahre und gelegentlich auf den Balkon rausgehe, möchte ich nicht in die Schublade
der Balkonien-Waschlappen gesteckt werden! Mein Ziel ist es nicht, so zu tun, als wäre ich im Ur-
laub, wenn ich zu Hause bin! Selbst wenn ich freihabe, verbringe ich gerne Zeit in meiner Wohnung,
tagelang, ja wochenlang! Und das werde ich nicht mit irgendwelchen seltsamen Kunstwörtern recht-
fertigen!«
Es gibt natürlich eine Grauzone. Nicht jeder, der ein Mal im Jahr verreist, qualifiziert sich als Rei-
sesüchtiger - aber disqualifiziert sich eindeutig als Stubenhocker! Nun sind die Reisesüchtigen er-
wiesenermaßen die aktiveren und lauteren Menschen. Daher ziehen sie mehr Aufmerksamkeit auf
sich, während die ruhigen Couch-Potatoes in der Unterzahl sind.
Manchmal überkommt es allerdings sogar einen Stubenhocker. Dann möchten Sie unter Leute
kommen und mal etwas anderes sehen. Wenn das passiert, dann tun Sie es einfach. Sie selbst wissen
am besten, was Ihnen bekommt. Steuern Sie frühzeitig in die andere Richtung, sobald es Ihnen zu
viel wird. Wenn Sie verreisen, tun Sie es bewusst und haben immer alles in Kontrolle.
Vielleicht sind Sie jemand, der pflichtbewusst regelmäßig in Urlaub fährt, doch in Ihrem Inneren
steckt ein Stubenhocker,der sich seine Neigung noch nicht eingestanden hat. Führen Sie ein Doppel-
leben und geben sich reiselustig, während Sie doch in Wirklichkeit einfach nur Ihren Frieden haben
wollen?
Oder sind Sie schon ein Stubenhocker und haben genug davon, deswegen doofe Kommentare zu
hören?VielmehrmöchtenSielieberIhreMitmenschenmitsarkastischenBemerkungenübersVerrei-
sen beglücken? Das lässt sich einrichten.
Die Freuden des Nichtreisens
IhrLebenistausgefüllt,SiehabenkaumZeitzumAtmen.SiekommenimAlltagnichthinterher,sich
neben Beruf und familiären Verpflichtungen um die Dinge zu kümmern, die Sie wirklich interessie-
ren. Groß ist die Verlockung, sich aus allem herauszuziehen und einfach mal komplett abzuschalten.
Wegfahren. Das Handy ausgeschaltet lassen. In eine andere Umgebung kommen und noch nie ge-
sehene Eindrücke sammeln. Den Akku aufladen. Ganz so, wie Ihnen Ihre reisesüchtigen Bekannten
vorschwärmen, die Illustrierten versprechen und die Spartensender anpreisen.
Fallen Sie nicht darauf herein! Sie fahren vielleicht in den Urlaub, sind eine Zeit lang aus Ihrem
Umfeld heraus, aber dann …
… dann werden Ihre schlimmsten Befürchtungen über das Verreisen wahr. Die Organisation ver-
sagt, das Wetter spielt nicht mit, und Sie sitzen nur missmutig die Zeit ab.
… und dann kommen Sie nach Hause und stellen fest, dass sich nichts geändert hat. Alles ist beim
Alten. Vielleicht ist Ihre Haut nicht mehr ganz so blass, und Sie konnten das eine oder andere Mal
ausschlafen,aberSiehabennochimmerdengleichenBeruf,diegleichenNachbarn,diegleichenLe-
bensumstände. Was Sie vor dem Urlaub genervt hat, nervt Sie immer noch. Urlaub ist nur ein kurz-
fristigerSchleier,dersichüberIhrLebenlegt-genauergesagteineNebelkerze,dieIhnenkurzfristig
die Orientierung nimmt und Sie danach verwirrt und hustend zurücklässt.
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