Travel Reference
In-Depth Information
Sie anreisen, stellen Sie fest, dass es sich beim Kinderparadies um ein abgezäuntes Gelände handelt,
auf dem sonst Polizeihunde ausgebildet werden.
Kommen Sie am besten alleine, selbstsicher und demonstrativ kritisch ins Reisebüro. Halten Sie
sich nicht mit Begrüßungsfloskeln auf. Stellen Sie Ihre Forderungen. Lassen Sie sich nicht von Al-
ternativangeboten aus dem Konzept bringen. Halten Sie stets diese Sätze griffbereit:
»Das hab ich im Netz schon billiger gesehen.«
»Auf diesem einen Reiseportal haben die Leute dafür nur einen Stern gegeben.«
»Nee, das ist voll mit deutschen Touristen.«
»Also, ›naturbelassen‹ heißt nach meiner Erfahrung, dass man das fließende Wasser mit einem Ei-
mer holen muss.«
»Das ist der Preis fürs All-inclusive, oder? ODER
»Wenn da auch noch neue Sommerreifen dabei wären, könnte ich mich mit dem Angebot anfreun-
den. Was lässt sich da machen?«
»Zu DIESEN Hottentotten will ich nie wieder!«
»Letztes Jahr hab ich dort meine Freundin gegen vier Kamele getauscht. Also, jetzt Exfreundin.«
»Wie groß ist dieser Begrüßungscocktail denn, volumenspezifisch?«
Wenn Sie alle gefährlichen Gebiete eingegrenzt haben, alle Unwägbarkeiten eliminiert, dann können
SievielleichteinenUrlaubfinden,derzubewältigenist.AberlassenSiesichnichtzueinerEntschei-
dung drängen. Nehmen Sie sich ruhig noch die Zeit, die Angebote daheim in aller Ruhe im Netz zu
vergleichen, bevor Sie buchen. Wer weiß, welch schreckliche Herberge Ihnen da angepriesen wurde!
Gehen Sie erst zurück ins Reisebüro, wenn Sie sicher sind, dass das Angebot akzeptabel ist.
Der soziale Reisevermeider
SeiesaufGeburtstagen,inderBürokücheoderaufeineröffentlichenToilette-immerwiederwerden
Sie sich unvermittelt in sozialen Situationen wiederfinden, in denen über das Reisen gesprochen
wird. Und in den meisten Fällen wird jemand darunter sein, der stolz auf seinen Status als Reise-
süchtiger ist und gern stundenlang berichten möchte, welche großartigen Erfahrungen er unterwegs
gemacht hat. Sie selbst haben daran nicht das geringste Interesse und möchten diese Person zielge-
richtet (gern auch ein wenig spöttisch) in die Schranken weisen. Oft müssen wenige Worte genügen.
Wenn Sie offen gegen das Verreisen argumentieren, sollten Sie damit rechnen, als ein Mensch ange-
sehen zu werden, der auch Hundewelpen oder Cocktails mit Schirmchen drin nicht mag. Legen Sie
sich eine dicke Haut zu!
Sinnsprüche,gernauchganzohneKontextindenRaumgestelltundmitbedeutungsvollemNicken
untermalt,sindimmerhilfreich,beispielsweise:»DieGänsemögenbiszumMeerfliegen,siewerden
trotzdem nichtalsSchwänezurückkehren.«DieserSpruchbietet sichvorallem an,wennanderesich
über ihre Reisen unterhalten. Verlassen Sie am besten den Raum, nachdem Sie den Vers eingeworfen
haben, als ginge Sie das alles gar nichts an.
Wenn andere vom heimeligen Gefühl reden, das sie an ihrem Reiseziel hatten, und behaupten, sie
würden am liebsten auswandern, ist zu empfehlen: »Wie George Bernard Shaw sagte: ›Menschen,
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