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Herzens oder eines Parallelogramms? Solange die Couch ins Wohnzimmer passt, sind Ihrer Fantasie
keine Grenzen gesetzt.
Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl. Ihr Sofa und Sie sind füreinander geschaffen. Das werden Sie
schon in dem Augenblick merken, in dem Sie auf seine Polster darniedersinken. Wenn Sie das rich-
tige Modell gefunden haben, werden Sie sofort eins mit dem Sofa und haben das Gefühl, sich schon
ewigzukennen.AmliebstenmöchtenSieessichsoforteinpackenlassen,weilSiederGedanketrau-
rig macht, dass das Sofa noch eine Nacht in diesem herzlosen Möbelhaus verbringen muss, statt an
dem Ort, an den es gehört: in Ihrem Wohnzimmer.
Die nähere Umgebung
Was die grundlegende Infrastruktur angeht, hat man als Stubenhocker zwei Möglichkeiten:
Sie wählen ein Dasein als Eremit, wohnen weitab jeder Zivilisation - und sind völlig zufrieden da-
mit.DassdieEigenversorgungdannimmerzueinerechtenReisewird,istderNachteil,denmanin
Kauf nehmen muss. Aber das hat andererseits den Vorteil, netto weniger Zeit außer Haus verbrin-
gen zu müssen. Die Besorgungsfahrt ist dann eben etwas aufwändiger und härter, aber wenigstens
detailliert planbar - und Sie können sich mental und physisch darauf vorbereiten, wenn Ihre Vorrä-
te zur Neige gehen, statt täglich für Nachschub sorgen zu müssen.
Sie achten bei der Wahl der Wohnung darauf, dass Dinge des täglichen Gebrauchs nicht weiter als
10 Minuten entfernt sind. Das gilt für Wege zu Fuß, mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrs-
mitteln. Als Stubenhocker ist es nicht Ihr Ziel, dort zu wohnen, »wo das Leben ist«. Für Sie ist das
ein Euphemismus für Gejohle, quietschende Reifen und vollgereiherte Bürgersteige (also der pure
Horror). Nein, Ihnen sollte es bei einer Stadtwohnung darum gehen, alle Einkaufsmöglichkeiten in
unmittelbarer Nähe zu haben. Machen Sie sich vorher klar, was genau Sie in der Nähe brauchen,
undziehenSielangfristigeÄnderungenderörtlichenInfrastrukturinBetracht.SchauenSiesichals
Interessent also nicht nur die Wohnung an, sondern auch die umliegenden Straßen. Kartografieren
Sie die Einkaufsmöglichkeiten, und messen Sie die Entfernungen. Bei innerstädtischen Wohnun-
gen ist aber gleichzeitig darauf zu achten, dass die Wege aus der Stadt nicht zu langwierig oder
verschachtelt sind, ansonsten dauert das Zurücklegen einer unumgänglichen Reise zu lang.
Egal, ob Sie letzten Endes weit draußen oder mitten in der Stadt wohnen - ein Besorgungsgang wird
IhreNervenaufeineharteProbestellenundauchIhrenKörperanseineGrenzenbringen.EinenEin-
kauf sollten Sie wie einen Tauchgang sehen: Ihre Wohnung ist das U-Boot, Ihr Hauptquartier - der
Ort, an dem es Luft und Leben gibt. Wenn Sie ihn verlassen, sollten Sie immer wissen, wo er sich
befindet und wie Sie ohne Umwege wieder dorthin zurückkehren können, bevor Ihnen die Luft aus-
geht. Und Sie sollten darauf achten, sich nirgendwo zu verheddern.
Essenziell ist natürlich, dass Sie für den Einkauf den nächstgelegenen Supermarkt ansteuern. Hal-
tenSiesichvonirgendwelchenWerbeblättchenfern,dieSiemitgünstigenAngebotenlockenwollen.
Es ist selbstredend kompletter Irrsinn, einen längeren Weg auf sich zu nehmen, um dann beim Glas
eingelegte Gurken 15Cent zusparen. Was ist Ihnenwichtiger? Billige Gurken oderIhregeistige Ge-
sundheit?
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