Travel Reference
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Urlauber wollen sich in erster Linie überzeugen, dass in der Welt alles ein wenig so ist wie daheim.
Bietet sich ihnen am Urlaubsort keine Möglichkeit, deutsche Boulevardzeitungen zu lesen, fangen
sie an, übers Essen im Hotel und das Wetter zu grummeln. Kehren sie schließlich in die Heimat zu-
rück, fragen sie sich, was für eine Sprache diese Einheimischen dort eigentlich gesprochen haben -
schließlich haben sie an der Hotelbar keine getroffen. Man könnte auch sagen: Das sind verkappte
Stubenhocker, die es sich selbst nicht eingestehen wollen und denen Ihr Mut fehlt.
»Reisen erweitert den Horizont«
Die hässliche kleine Schwester der ersten Lüge, es sei denn, man bezieht Horizont auf die Kenntnis
unfreundlicher Menschen. Fallen Sie nicht auf Klischees rein! Auf Reisen werden Sie nichts lernen,
was Sie nicht längst durch Lebenserfahrung oder aus Büchern wissen. Dazu müssen Sie nicht die
Weltgeschichte abklappern. Letzten Endes werden Sie die Rückreise mit dem gleichen Horizont an-
treten, mit dem Sie losgefahren sind - schlimmstenfalls bringen Sie die gleichen Vorurteile verstärkt
wieder mit nach Hause, weil sie sich bewahrheitet haben.
»Der Weg ist das Ziel«
Romantisierende Vorstellung, wenn ein Flug abgesagt wird, Stau auf der Autobahn herrscht oder der
halbe Zug vergessen wurde. Reisen ist primär der Prozess, von Punkt A nach Punkt B zu kommen,
und der Weg ist dabei die Notwendigkeit, nicht der Zweck des Ganzen. Sonst könnten Sie auch den
Vormittag damit verbringen, im Kreisverkehr am Industriegebiet eine Runde nach der anderen zu
drehen und dann behaupten, Sie hätten zu sich selbst gefunden.
»Reisen veredelt den Geist und räumt
mit unseren Vorurteilen auf«
Meinte Oscar Wilde. Er hatte gut reden, denn er selbst war frei von Vorurteilen. Aber die Umwelt,
die von seinem Lebenswandel nicht ganz so angetan war, hatte einige Vorbehalte über ihn. Wilde
verreiste gern, endete in Zuchthaus und Einzelhaft und starb früh. Das sollte Ihnen eine Lehre sein.
»Auch eine Reise von tausend Meilen
beginnt mit einem Schritt«
Meinte Lao-Tse. Und recht hatte er. Denn er erwähnte nicht, in welche Richtung Sie diesen Schritt
vollführen sollen. Wo steht Ihre Couch? Dort? Vielleicht reicht sogar der eine Schritt … und schon
sind Sie da!
Warum Stubenhocker bessere Menschen sind
Wir leben in einer Welt, in der Stubenhocker belächelt und erniedrigt werden, während Vielreisende
einfordern,bewundertwerdenzuwollen.»Schaut,woichschonüberallwar!WasfürtolleErlebnisse
ich hatte, während ihr nur zu Hause wart - WIE LANGWEILIG
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