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haben). Daher genügen den Friesen einsilbige Wörter, um gewaltige semantische Inhalte zu trans-
portieren. Leider hat die Elbtrennung dazu geführt, dass in beiden Regionen besagte Wörter unter-
schiedliche Bedeutungen angenommen haben. Damit Sie in dieser für Außenstehende verwirrenden
Sprachlandschaft nicht den Überblick verlieren, finden Sie hier eine Übersicht der wichtigsten Wör-
ter und den Kontext ihrer Bedeutung:
»Kiek!«
Nordfriesland: »Achtung, hinter dir!«
Ostfriesland: »Die Fähre hat schon abgelegt.«
»Öp!«
Nordfriesland: »Könnten Sie bitte nicht auf dem Radweg spazieren gehen? Nur weil Sie einen Kin-
derwagen mit Scheibenbremse rumrollen, macht Sie das noch nicht zu einem Verkehrsteilnehmer,
der gemäß STvO für solche befestigten Wege zugelassen ist.«
Ostfriesland bei Ebbe: »Nein.«
Ostfriesland bei Flut: »Leider hatte ich nicht genug Material für lange Hosen.«
»Mutt!«
Nordfriesland vor 12 Uhr mittags: »Mein Kutter liegt vor Anker.«
Nordfriesland nach 12 Uhr mittags: vom Laster gefallener Fisch (Nom.)
Ostfriesland, Regen: alternativlos (Adj.)
Ostfriesland, Sonne: Metzgerschürze (Nom.)
»Büll!«
Nordfriesland bei Vollmond: »Ich ziehe es in Erwägung.«
Nordfriesland bei Neumond: entschieden zu großer Fisch (Nom.)
Ostfriesland, Festland: wie ein Fischstäbchen (Adj.)
Ostfriesland, Inseln: »Ich haue dir nur deswegen keine rein, weil ich extra dafür aufstehen müsste.«
»Moin!«
Nordfriesland: »Schau mich nicht so an.«
Ostfriesland: »Wir kaufen nichts.«
»Koog!«
Nordfriesland: ertrinken (v.)
Ostfriesland: Rücken einer Frau (Nom.)
»Shiet!«
Nordfriesland: »Ach, das war doch die Gasleitung?«
Ostfriesland: Weißwurst (Nom.)
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