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So und nicht anders hat eine Autobahnraststätte zu sein. Man verbringt kaum mehr als 15 Minuten
dort, um zu tanken, aufs Klo zu gehen, etwas zu essen (wenn es sich nicht vermeiden lässt) und
schleunigst wieder abzuhauen.
Gefährlich wird es, wenn Sie auf eine von diesen modernisierten Raststätten geraten.
GroßePanoramafensterundeinweitreichender,einladenderSpielplatzsolltenSiemisstrauischma-
chen. Die Auswahl an der heißen Theke ist reichhaltig, und das Essen macht den Eindruck, nicht zu
spontanen Vergiftungen zu führen. Ein untrügliches Anzeichen sind die Sanitäranlagen. Sehen diese
frisch gefliest aus? Werden Sie persönlich begrüßt und bekommen den Weg gewiesen? Werden Sie
auf der Toilette mit Vogelgezwitscher, beruhigender Musik und multilingualen Hinweisen genötigt?
Ohren zuhalten! Das ist eine subtile Art der Gehirnwäsche, damit Sie länger auf der Raststätte blei-
ben und noch irgendwelche hässlichen Schlüsselanhänger kaufen, bevor Sie weiterfahren!
Dies ist ein Ort, an dem Sie Gefahr laufen, wertvolle Zeit zu verlieren, die Sie besser auf der Au-
tobahn im Stau zubringen sollten, um wenigstens das Gefühl zu haben, voranzukommen. Lassen Sie
sich hier nicht nieder! Entspannen Sie nicht! Die Reise ist noch lange nicht vorüber!
Einkaufszentren
Ob in Deutschland oder im Ausland: Einkaufszentren stehen genau dort, wo sonst nichts los ist. Jen-
seits des Konsumtempels finden Sie Plattenbauten, stinkende Industrieanlagen oder apathisch star-
rende Kühe (meistens alles gleichzeitig).
Klassische Einkaufszentren versprühen auch heute noch den Charme des Kubismus: Stramm sind
die Geschäfte nebeneinander angeordnet, überall stolpert man über klare Kanten und 90°-Winkel.
Hier wird der Einkauf noch ernst genommen, einen solchen Klotz sucht man nicht auf, um Spaß
zu haben. Verspielter kommen die neuen Einkaufszentren daher, die teilweise aussehen, als hätten
sich Gaudí und Hundertwasser bei einer Zeitreise mit abgelaufenem Absinth zugekübelt. Irgendwer
scheint der Meinung zu sein, dass Einkaufen durch so etwas zu einem »Erlebnis« wird, wobei ehr-
licherweise ein Überfall am Hauptbahnhof oder ein hysterischer Taxifahrer auch in diese Kategorie
fallen.
AlsStubenhockermeidenSieeinShoppingzentrumwiederTeufeldasPlanschbecken.FürSiegibt
es keinen Grund, auf engstem Raum mit Horden anderer Leute einzukaufen. Vielleicht müssen Sie
jemandenbegleiten?SuchenSiesicheinabgelegenesCaféundhaltenSiesichdortaneinemGetränk
Ihrer Wahl fest, bis Sie wieder gehen können.
Strände
Für Sie als Stubenhocker ist ein Strand so ziemlich das Schlimmste, wo Sie hingeraten können.
Brennende Sonnenstrahlen piesacken Sie, vor denen Sie sich nur schützen können, wenn Sie sich
eine Fettschicht aus einer eklig riechenden weißen Substanz auftragen - und zwar ÜBERALL ! Diese
SchichthatprimärdieFunktion,alsStaubfängerfürdenüberallherumliegendenSandzudienen.Die
Stunden nach einem Strandtag verbringen Sie damit, die fiesen Körner aus Ihren Körperöffnungen
zu pulen, sich abzuduschen und dann die Hotelleitung anzumotzen, dass der Abfluss im Bad schon
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